
Die Straßen von Innsbruck sind mehr als nur Verkehrswege; sie sind lebendige Kunstwerke. Mit der "Streetart-Citymap" wird die dynamische Welt der Graffiti und Murals dokumentiert, die Innsbruck zu einem Freiluftmuseum erhebt. Diese interaktive Karte wird regelmäßig aktualisiert und lädt die Bürger dazu ein, die kreativen Wandgestaltungen in der Stadt eigenständig zu erkunden.
Die Initiative, die vom Kulturamt der Stadt Innsbruck unterstützt wird, sieht die Karte als eine umfassende Sammlung der Künstler, die ihre Werke in der Stadt hinterlassen haben. Laut einer Stellungnahme des Kulturamtes zeigt die Karte „die bunte Vielfalt der Murals im Innsbrucker Stadtgebiet und ist zugleich ein Dokumentationsarchiv der zahlreichen großen und kleinen Kunstwerke.“ www.meinbezirk.at bietet weitere Details zu dieser interessanten Initiative.
Kulturelle Gelegenheiten und Kunstförderung
Ein zentraler Punkt dieser Kunstformen sind die gesetzlichen Regelungen für Graffiti in Innsbruck. Hier gibt es spezielle Flächen, die für die Gestaltung mit Spraydosen genutzt werden dürfen; darunter sind Bereiche wie die Unterführung bei der Universitätsbrücke und andere angesagte Spots. Auf einigen dieser Flächen ist es legal, kreative Ideen zum Leben zu erwecken.
Doch nicht alles Graffiti ist erlaubt. Illegale Schmierereien werden von der Stadt regelmäßig entfernt, um das historische Stadtbild zu wahren. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber stellte klar, dass „illegale Schmierereien in Innsbruck keinen Platz haben und entsprechend bestraft werden.“
Um die urbanen Kunstformen zu fördern, vergibt die Stadt Innsbruck alle zwei Jahre ein Stipendium für Wandgemälde. Im Jahr 2024 wurde der Künstler Gabriel Pitcher ausgewählt, dessen Werke in den öffentlichen Raum integriert werden sollen. Das Stipendium ist mit 6.000 Euro dotiert und soll dazu beitragen, weitere Kunsterlebnisse im Stadtbild zu ermöglichen.
Ein herausragendes Beispiel für Graffiti im Auftrag der Stadt befindet sich in der Maximilianstraße. Hier durfte der Künstler HNRX im Rahmen des Maximilianjahres, das an den 500. Todestag von Kaiser Maximilian I. erinnert, ein Wandbild gestalten. Über die Bedeutung solcher Projekte sagte Kulturlandesrätin Beate Palfrader, dass „Graffiti eine wunderbare Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart“ schafft.
Diese Sichtweise untermauert die Idee, dass die Stadt nicht nur ein Ort für historisches Erbe ist, sondern auch ein Platz für zeitgenössische Kunst. Dennoch wird dieses Kunstwerk in Zukunft durch ein neu entstehendes Wohnhaus verdeckt, das im Rahmen eines groß angelegten Bauprojekts in der Nähe der Olympiaworld realisiert wird. Hier entsteht ein modernes Mehrfamilienhaus, dessen Fertigstellung für das Jahr 2026 geplant ist.
Der Künstler HNRX
Ein Blick auf den Künstler selbst zeigt, dass Hintergründe und Werte in der Graffitikunst vielschichtig sind. HNRX, der schon in seiner Kindheit mit dem Malen begann, versteht Kunst nicht nur als Ausdruck, sondern auch als Lebensstil. Er beschreibt sich als Nomaden, der durch Europa zieht und seine Spuren hinterlässt. „Kunst bedeutet für mich Freiheit, das zu tun, was und wo ich will“, sagt er. Er schätzt Materialien wie Beton und Pappe, da sie eine besondere Struktur haben und Geschichten erzählen.
Eines seiner jüngsten Werke entstand an der Fassade eines Gebäudes in der Durigstraße 24 im Rahmen des UNDERBRIDGE-Festivals 2024. Zusammen mit dem Künstler Dr. Kartelović verwandelte er eine graue Wand in ein leuchtendes Kunstwerk, das Inspiration aus der Natur der Umgebung schöpft. Auch hier kombiniert HNRX traditionelle und moderne Kunstansätze, was den Bezug zur Innsbrucker Umgebung schafft.
Mit fortlaufendem Interesse an Graffiti und urbaner Kunst wirkt Innsbruck fortwährend wie ein offenes Atelier, in dem Künstler ihre Visionen ausleben können. Immer mehr Menschen nutzen die Gelegenheit, sich diese Kunstwerke anzusehen, während die Stadt gleichzeitig darauf achtet, ihre historischen und kulturellen Werte zu bewahren.
Für Interessierte bietet die Stadt zudem Informationsquellen über die Möglichkeiten, selbst Teil dieser urbanen Kunstszene zu werden. Das Kulturamt steht bereit, um Flächen zu registrieren und aktive Unterstützer zusammenzubringen.
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