Innsbruck-Land

Innsbrucks GROWNlab: Nachhaltige Materialien aus heimischen Reststoffen

Revolution in Innsbruck: Das GROWNlab forscht an nachhaltigen Materialien aus Hanf und Flachs, unterstützt von Tirol, um die Kreislaufwirtschaft im Alpenraum auf Vordermann zu bringen!

Das GROWNlab an der Universität Innsbruck treibt die Entwicklung nachhaltiger Materialien voran, indem es Reststoffe aus der Landwirtschaft auf kreative Weise nutzt. Diese innovative Initiative zielt darauf ab, neue umweltfreundliche Produkte zu schaffen, insbesondere durch die Verwendung von Naturfasern wie Hanf und Flachs. In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Übernutzung fossiler Ressourcen immer dringlicher werden, ist dieses Projekt von großer Bedeutung.

Mit der Unterstützung des Landes Tirol in Höhe von 245.000 Euro hat sich das GROWNlab innerhalb eines Jahres aus der vorgängigen Plattform BioBaseLab entwickelt. Dieses Labor setzt sich nicht nur für die Förderung einer Kreislaufwirtschaft in den Alpen ein, sondern entwickelt auch praktische Anwendungen wie Skistöcke aus Hanf und Möbel aus Kombucha-Cellulose.

Interessante Projekte im GROWNlab

Das Labor hat sich zum Ziel gesetzt, Materialien zu entwickeln, die leicht verfügbar, kosteneffizient und umweltfreundlich sind. So wird untersucht, ob die Herstellung von Skistöcken und Skiern aus Hanf nicht nur möglich, sondern auch finanziell tragbar ist. Erste Prototypen sind bereits in Zusammenarbeit mit Industriepartnern gefertigt worden. Dasselbe gilt für die neuartigen Sitzschalen aus Kombucha-Cellulose, die aktuell getestet werden.

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In der Praxis hat sich die Forschung als interdisziplinär herausgestellt: Experten aus den Bereichen Mikrobiologie, Architektur, Textilchemie und Landwirtschaft arbeiten Hand in Hand, um die Herausforderungen der Materialentwicklung zu meistern. Projektleiterin Valentine Troi hebt hervor, dass die Entwicklung auf bioökonomischen Ansätzen basiert und darauf abzielt, fossile Rohstoffe zu ersetzen.

„Ziel ist es, das Kompetenzspektrum der Universität um den Bereich der schnell nachwachsenden Rohstoffe zu erweitern. Dabei entwickeln wir Materialtechnologien, die auf umfassenden bioökonomischen Ansätzen basieren“,

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erläutert Troi. Diese Bemühungen sind eine direkte Reaktion auf die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und gleichzeitig innovative Produkte für verschiedene Industrien zu schaffen.

Die Rolle von Hanf und anderen Rohstoffen

Das Potenzial von Hanf als Rohstoff ist enorm. Ein oft übersehenes Nebenprodukt bei der Ernte von Nutzpflanzen ist Stroh, das aus einer Vielzahl von Pflanzen wie Weizen, Gerste und auch Hanf gewonnen wird. „Vor allem das Stroh von Pflanzen wie Hanf und Flachs stellt ein ungenutztes Potenzial dar, das durch innovative industrielle Anwendungen eine höhere Wertschöpfung bringen könnte“, erklärt Troi. Hier zeigt sich, wie wichtig eine nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Rohstoffe ist.

Das GROWNlab hat seine Basis auf dem Projekt „Alpenhanf 360°“ aufgebaut, das nicht nur die kulinarische Verwendung von Hanf thematisiert – wie Hanföl oder Hanfprotein – sondern auch die Möglichkeit bietet, Hanf in der Industrie für die Herstellung von Materialien wie Glas- oder Carbonfasern zu nutzen. Hanf hat viele Vorteile: Er benötigt wenig Pflege, benötigt keine Pestizide und fördert mit seinen Wurzeln die Bodenqualität sowie die Biodiversität.

„Das Forschungsprojekt GROWNlab zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ansätze zur Nutzung nachhaltiger Rohstoffe nicht nur zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft, sondern auch zur Schaffung neuer, zukunftsweisender Produkte beitragen können“,

ergänzt Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele nach ihrem Besuch im Labor. Ihre Begeisterung über das Projekt verdeutlicht, dass die Initiative nicht nur lokal, sondern auch auf breiterer Ebene von großer Bedeutung ist.

Die Vision eines alpenweiten Netzwerks

Das MTI (Materialtechnologie-Institut) stellt die notwendigen Einrichtungen, Werkstätten und Infrastruktur zur Verfügung. Die aus den Laboren entwickelten Projekte sollen durch regionale Wertschöpfungsketten den Transportaufwand reduzieren und transparente Prozesse fördern. All dies dient dem übergeordneten Ziel einer alpenweiten Kreislaufwirtschaft, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringt.

Insgesamt zeigt das GROWNlab, wie durch die Kombination aus Forschung, praktischer Anwendung und interdisziplinärer Zusammenarbeit echte Fortschritte in der Entwicklung nachhaltiger Materialien erzielt werden können. Schritte wie diese könnten in Zukunft entscheidend sein, um eine nachhaltige Wirtschaft in Tirol und darüber hinaus zu fördern.

Nachhaltigkeit in der Materialforschung

Die Suche nach nachhaltigen Rohstoffen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da die Umweltauswirkungen der herkömmlichen Materialproduktion zunehmend kritisch betrachtet werden. Das GROWNlab an der Universität Innsbruck ist Teil dieser globalen Bewegung, die nicht nur die Verwendung von Reststoffen fördert, sondern auch innovative Lösungen erforscht, um die ökologische Fußabdrücke von Produkten zu minimieren. Die Entwicklung biologisch abbaubarer Materialien hat Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich zu verringern.

Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit betrifft die Förderung der lokalen Wirtschaft. Durch die Verwendung regionaler Rohstoffe und die Unterstützung lokaler Landwirte beteiligt sich das GROWNlab aktiv an der Stärkung der alpenländischen Wirtschaft. Diese Strategie verbessert nicht nur die Umweltbilanz, sondern trägt auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region bei.

Innovationen aus der Forschung

Ein zentrales Element der Forschungsarbeit im GROWNlab ist die Entwicklung neuer Produkte, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional sind. Beispielsweise wurden bereits Prototypen für Skistöcke und Skier aus Hanf erstellt. Hanfviskose, gewonnen aus den Fasern der Pflanze, zeigt sich als robustes und leichtes Material, das sich bestens für die Herstellung von Freizeitprodukten eignet. Kombucha-Cellulose hingegen, ein Nebenprodukt der Fermentation von Tee, wird für die innovative Herstellung von Möbeln getestet.

Diese Ansätze sind Teil eines größeren Trends zur Implementierung von nachhaltigen Praktiken in verschiedenen Industrien, insbesondere in der Bauwirtschaft und in der Mobilität. In einem Bericht der European Commission wird betont, dass die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist, da sie langfristig Kosteneinsparungen durch reduzierte Rohstoffkosten und Abfallminimierung ermöglichen kann. Die Suche nach sinnvollen Alternativen zu herkömmlichen Materialien könnte somit eine Vielzahl von Branchen transformieren und gleichzeitig einen positiven Effekt auf die Umwelt haben European Commission.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung

Die Arbeit des GROWNlab hat nicht nur klimatische Vorteile, sondern bietet auch gesellschaftliche Chancen, indem sie das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit schärft. Bildung spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Indem Studierende und Forschende in Projekte involviert werden, die auf nachhaltige Materialien zielen, wird eine neue Generation von Fachkräften ausgebildet, die auf ökologische Herausforderungen vorbereitet sind.

Zudem widmet sich das GROWNlab der Aufgabe, die Öffentlichkeit über den Nutzen nachhaltiger Materialien zu informieren. Öffentlichkeitsarbeit ist ein ebenso wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit, denn das Verständnis und die Akzeptanz von biologisch abbaubaren Materialien in der Gesellschaft sind entscheidend für deren zukünftigen Erfolg.

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