Innsbruck-Land

Innsbruck verliert Jugendland: Insolvenz nach 40 Jahren sozialer Arbeit

Innsbruck ist schockiert: Jugendland GmbH, nach 40 Jahren für 70 Kinder da, muss wegen plötzlicher Kündigung des Landes Tirol Insolvenz anmelden – der Dienst für die Kleinsten steht vor dem Aus!

Die aktuelle Situation rund um die Jugendland GmbH in Innsbruck stellt einen schmerzlichen Einschnitt in die Betreuung von Kindern und Jugendlichen dar. Die finanzielle Lage des Unternehmens hat sich dramatisch verschlechtert, was zu einem unvermeidlichen Insolvenzantrag führte. Geschäftsführer Reinhard Halder zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung des Landes Tirol, die Verträge mit der Einrichtung zu kündigen. „Nach vielen Jahren innovativer Arbeit mit und für die Jugend in Tirol müssen wir nun leider Konkurs anmelden“, so Halder.

Das Land Tirol hat die Jugendland GmbH, die für die Betreuung von 70 Kindern in sogenannten Wohngruppen verantwortlich ist, überraschend vor die Tür gesetzt. Dies geschah in einer Zeit, in der das Unternehmen noch im Vorjahr mit einem Überschuss abschloss. Der wirtschaftliche Bruch wurde jedoch durch eine Entscheidung der zuständigen Landesrätin eingeleitet, die eine Indexierung der Leistungsentgelte ablehnte—despite ansteigender Lohnkosten von bis zu 18 Prozent gemäß kollektivvertraglichen Vorgaben. Der Geschäftsführer berichtet von einem Budgetdefizit von 450.000 Euro, das durch diese Kürzungen entstand, und zeigt sich über die unflexible Handlungsweise der Landesregierung verwundert.

Fehlende politische Unterstützung

Halder wirft der Landesregierung vor, ihre Verantwortung für die Jugendhilfe nicht zu erfüllen. Trotz dringender finanzieller und struktureller Probleme, die durch unerwartete Kostensteigerungen und die Notwendigkeit von Hilfsleistungen in Krisensituationen verursacht wurden, nahm die Landesrätin von jeglichem Finanzierungsversprechen Abstand. „Es gab keine Perspektive mehr“, erklärte Halder und beschrieb den emotionalen Druck, den diese Situation auf die Organisation und deren Mitarbeiter ausübte.

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Laut Halder wurden alle Mittel, die in den Einrichtungen von Jugendland eingesetzt wurden, konsequent für die Förderung der Kinder und Jugendlichen verwendet. Die Vorwürfe der „zweckwidrigen Verwendung“ von Geldern, die aus der Kinder- und Jugendhilfe stammen, verwundern den Geschäftsführer. Diese Gelder flossen in Projekte wie die Kinderkrippe und den Kindergarten, die für Kinder in den Wohngruppen von größter Bedeutung sind. „Wir haben die Notwendigkeit dieser Angebote immer betont“, so Halder; sie sollten zur Inklusion und Unterstützung der Gemeinschaft beitragen.

Letzte Rettungsversuche scheitern

Die Situation eskalierte in den letzten Tagen, als das Land alle Leistungsverträge mit Jugendland plötzlich kündigte. Früher sollte das Unternehmen bis Ende August 2025 noch weiter tätig sein können, jedoch stellte sich die Praxis anders dar, was die Sanierungspläne zunichte machte. Halder erklärte, er sei bereit, die ausstehenden Schulden, die das Land Tirol nicht bezahlt hatte, teilweise über privates Engagement zu decken. „450.000 Euro wären erforderlich gewesen, um die Liquidation zu verhindern“, betonte er und kritisierte das Fehlen von politischem Willen zur Unterstützung der Jugendlichen.

Halder bleibt vor allem die traurige Realität, dass engagierte Mitarbeiter und die schutzbedürftigen Kinder von dieser Schließung betroffen sind. „Diese Insolvenz hätte mit dem richtigen politischen Handeln abgewendet werden können. Dazu jedoch gab es einfach keinen Willen“, fasst er resigniert zusammen.

Die Opposition hat mittlerweile gefordert, dass die zuständigen Stellen eine umfassende Aufklärung zu der Situation rund um Jugendland liefern. Der Verlust dieser wertvollen Einrichtung wäre nicht nur ein Verlust für die direkt Betroffenen, sondern stellt auch Fragen zur zukünftigen Kinder- und Jugendhilfe im Land Tirol und deren Finanzierung. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, während die Hoffnung auf eine Einsicht von Seiten der politischen Vertreter stillschweigend weitergetragen wird.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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