Innsbruck-Land

Innsbruck: Insolvenzverfahren der Jugendland Betreuung GmbH eröffnet

Innsbruck läuft's nicht rund: Die Jugendland Betreuung GmbH meldet Insolvenz an, 94 Mitarbeiter sind betroffen – ein dramatischer R.P. zwischen gefallenen Zuschüssen und politischem Streit!

Das Insolvenzverfahren gegen die Jugendland Betreuung GmbH wurde am Landesgericht Innsbruck eröffnet, was weitreichende Folgen für die 94 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat, die von dieser Situation betroffen sind. Die genaue Höhe der Verbindlichkeiten kann derzeit nicht seriös beziffert werden, wie der KSV1870 mitteilt. Der Antrag zur Insolvenzeröffnung wurde von der Jugendland Betreuung GmbH selbst eingebracht. Im Antrag wird angeführt, dass die Zahlungsunfähigkeit hauptsächlich auf die Einschränkungen in der Fördertätigkeit des Landes Tirol zurückzuführen ist.

Die Jugendland Betreuung GmbH wurde 2014 gegründet und ist aus einem Verein hervorgegangen, der seit beinahe vier Jahrzehnten sozialpädagogische Wohngruppen für Kinder und Jugendliche betreibt. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens war allerdings in den Jahren 2020 und 2021 kritisch und wurde erst 2022 leicht stabilisiert, wie es aus den vorliegenden Jahresabschlüssen hervorgeht. Informationen über die genauen Gründe der Insolvenz stehen derzeit noch aus, und Rechtsanwalt Dr. Christian J. Winder wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Die erste Prüfungstagsatzung ist für den 11. November 2024 angesetzt.

Ursachen und Hintergründe der Insolvenz

Soziallandesrätin Eva Pawlata hat in der Vergangenheit auf die anhaltenden Probleme in der Zusammenarbeit mit der Jugendland Betreuung GmbH hingewiesen. Nach ständigen Prüfungen der wirtschaftlichen Lage der Einrichtung sowie vielen Verbesserungsvorschlägen, die jedoch ohne den gewünschten Erfolg blieben, konnte das Land Tirol nicht länger tatenlos zusehen. Die Schwierigkeiten traten besonders hervor, als beschlossen wurde, die Leistungsentgelte nicht zu indexieren, was Geschäftsführer Reinhard Halder als einen der Punkte ansieht, die zur Insolvenz geführt haben.

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Halder kritisierte die Entscheidung der Landesrätin scharf und plädierte dafür, dass die Insolvenz ohne den politischen Willen zur Förderung möglich gewesen wäre. Er sieht die Probleme auch in einem neuen Normtagsatzmodell, das für die Leistungsvergütung zuständig ist und das nicht ausreichend auf die speziellen Bedürfnisse der Jugendland Einrichtung eingeht. Dieses Modell hat zur einer drastischen Reduzierung der Leistungen geführt, was die finanzielle Situation des Unternehmens weiter verschärfte.

Die Auswirkungen auf die Mitarbeiter und Klienten

Die aktuellen Geschehnisse haben schwerwiegende Konsequenzen für die rund 70 Kinder und Jugendlichen, die in den Wohngruppen untergebracht waren. Halder äußert Bedenken, ob diese im Falle einer Übernahme durch einen neuen Träger weiterhin die nötige Betreuung erhalten werden. Die Unsicherheit bezüglich der Angebote, die den pädagogischen Mitarbeitern unter einem neuen Träger zur Verfügung stehen, bleibt bestehen. Hierbei stellt sich die Frage, ob die Fachkräfte, die in der Traumapädagogik ausgebildet wurden, weiterhin benötigt werden.

Mittlerweile erwartet Halder auch massive Imageschäden für die anderen Projekte des Vereins, wie beispielsweise das KünstlerKinder und das Bildungszentrum Funtasy. Diese verdeutlichen die Dimensionen der aktuellen Situation und die langfristigen Folgen, die sie für die Kinder- und Jugendhilfe in Tirol haben könnte.

Zusätzlich zeigt sich in der derzeitigen Entwicklung eine Besorgnis um die Arbeitsplätze der Verwaltungsangestellten, denen ähnliche Unsicherheiten drohen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell geeignete Träger gefunden werden können, die die Herausforderungen der Übernahme der Wohngruppen bewältigen können und welche weiteren Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung und Unterstützung der betroffenen Kinder und Jugendlichen ergriffen werden.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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