Der legendäre Tiroler Bergsteiger Hermann Buhl, der für seine bemerkenswerten Leistungen im Alpinismus bekannt ist, hätte am kommenden Samstag, dem 21. September, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Buhl, der 1924 in Innsbruck geboren wurde, erlangte große Berühmtheit als Erstbesteiger der Achttausender Nanga Parbat und Broad Peak. Tragischerweise verlor er im Alter von nur 32 Jahren sein Leben bei einem Unglück in den Karakorum-Bergen.
Durch seine innovative Technik, die darin bestand, mit minimalem Gepäck und ohne Flaschensauerstoff zu klettern, gilt Buhl als einer der Wegbereiter des modernen Bergsteigens. Seine Leidenschaft begann in den heimischen Bergen, wo er die Innsbrucker Nordkette sowie das Kaiser- und Wettersteingebirge erkundete. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er als Gebirgsjäger diente, nahm Buhl eine Berufsausbildung zum Bergführer auf, was seiner Kletterkarriere einen neuen Impuls gab.
Buhls Aufstieg zur Bergsteigerlegende
Seine Abenteuer führten ihn bald über die Grenzen Tirols hinaus. Er erkletterte die berühmte Badile-Nordostwand und bewältigte die Eiger-Nordwand. Diese Erfolge machten ihn zu einer prominenten Figur in der Bergsteigerszene. Besonders die Besteigung des Nanga Parbat am 3. Juni 1953, einem berüchtigten Gipfel, der auch als „Killer Mountain“ bekannt ist, katapultierte ihn ins Rampenlicht. Buhl kämpfte sich unter extremen Bedingungen allein auf den 8.125 Meter hohen Gipfel und stellte die Herausforderungen des Bergsteigens eindrucksvoll unter Beweis.
Während einer dramatischen Expedition, die unter den schlechten Vorzeichen eines Monsuns begann, beschrieb Buhl die angespannte Situation: „Plötzlich kommt unheimlicher Sturm auf, der mich in die Zeltmitte drängt.“ Trotz aller Widrigkeiten hielt er durch, verbrachte unglaubliche 41 Stunden beim Abstieg und musste sogar in einer Felswand biwakieren. Seine geringfügigen Erfrierungen, darunter der Verlust mehrerer Zehen, zeigen den hohen Preis, den er für seine Leidenschaft bezahlte.
Seine Bergsteigerkarriere fand jedoch ein tragisches Ende. 1957 starb er beim Abstieg von der Chogolisa, als eine Schneewechte brach. Dies geschah nur 18 Tage, nachdem er zusammen mit einem Team den Broad Peak erfolgreich erklommen hatte und somit der erste Mensch war, der auf zwei Achttausendern gestanden hatte. Kuhls Weggefährte, Kurt Diemberger, war einer der letzten, der Buhl lebend sah und erlebte sein tragisches Ende aus der Ferne im dichten Nebel.
Heutzutage hält das Land Tirol Buhl und seine Verdienste hoch. Zu Ehren seines 100. Geburtstags findet am 19. November eine Gedenkveranstaltung im Tiroler Landesarchiv statt, bei der seine Tochter Kriemhild und der berühmte Alpinist Kurt Diemberger zu Wort kommen werden. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle würdigte Buhls Leistung als „eine bis heute unvorstellbare Leistung“.
Zusätzlich plant Alpinismus-Ikone Reinhold Messner, einen Film zu Buhls Erstbesteigung des Nanga Parbat zu produzieren. In einem Interview betonte er, dass die Geschichte und Errungenschaften Buhls noch immer nicht vollständig erzählt seien und dies eine der bedeutendsten Erfolgsgeschichten des österreichischen Bergsports darstellt. Mehr Informationen hierzu sind in einem Artikel auf www.vol.at verfügbar.
Hermann Buhls Leben und Leistungen aller Art bleiben im Gedächtnis vieler Bergsteiger lebendig. Sein Einfluss auf die Entwicklung des Bergsteigens ist unbestreitbar und macht ihn zu einer wahren Legende.