Mitte November kam es bei einer Krampusveranstaltung in Tirol zu gewalttätigen Ausschreitungen, die in Videos festgehalten wurden. Diese Aufnahmen zeigen, wie Krampusse, ein Teil der alpenländischen Weihnachtsbräuche, auf Jugendliche losstürmten und die Veranstaltungsräume verwüsteten. Der Vorfall ereignete sich in der Gemeinde Axams im Turnsaal der Volksschule, wo laut Berichten der "Tiroler Tageszeitung" ein Mädchen von einem Maskierten mit einem Stuhl zu Boden gerissen wurde.
Obwohl niemand ernsthaft verletzt wurde, zeigen weitere Videos die ungebremsten Auswüchse der Veranstaltung: Möbel wurden durch den Saal geworfen, Tische beschädigt und die Sicherheitsvorschriften missachtet. Pyrotechnische Geräte sorgten dafür, dass auch der Fußballplatz nicht unbeschädigt blieb. Bürgermeister Thomas Suitner äußerte sich besorgt über das zunehmende Maß an Gewalt und Aggressivität bei diesen Feierlichkeiten. Er stellte fest, dass einige Teilnehmer bereits in einem desolaten Zustand erschienen waren, was die explosive Stimmung weiter anheizte.
Bürgermeister spricht von "Pseudo-Traditionsveranstaltungen"
Die Konsequenz aus den Vorfällen ist eindeutig: Zukünftige Krampusveranstaltungen werden in den gemeindeeigenen Sportstätten nicht mehr erlaubt sein. Bürgermeister Suitner machte deutlich: "Mir sind der Schul- und Sportverein wichtiger als irgendwelche Pseudo-Traditionsveranstaltungen". Diese strenge Maßnahme wurde beschlossen, um die Sicherheit der Besucher und die Integrität der Einrichtungen zu gewährleisten.
Der Obmann des örtlichen Tuifl-Vereins, Jonas Gutheinz, zeigte sich betrübt über das Verbot, da diese Events eine bedeutende Einnahmequelle für die Gemeinde darstellen. Er betonte, dass es in diesem konkreten Fall keine Körperverletzungen gegeben habe, jedoch verkennt er die Wichtigkeit der Sicherheit. Die Probleme seien insbesondere durch andere Gruppen verursacht worden, die als Gäste auftraten. Diese Vorfälle stehen symptomatisch für ein größeres Problem, das in den letzten Jahren bei ähnlichen Festlichkeiten vermehrt aufgetreten ist.
Immer wieder kommen solche gewalttätigen Ausschreitungen bei Krampus- und Perchtenveranstaltungen in Tirol sowie in anderen Bundesländern vor. Die Entwicklung wirft Fragen zur Sicherheit und zur künftigen Ausrichtung solcher Traditionen auf. Viele hoffen, dass Verbesserungen in der Organisation und im Verhalten der Teilnehmer notwendig sind, um die kulturellen Bräuche in einem sicheren Rahmen zu erhalten.
Für weitere Informationen zu den Vorfällen und den Reaktionen der Verantwortlichen, siehe den Bericht auf www.puls24.at.