
Am Abend des 31. Oktober 2024, um 20:19 Uhr Ortszeit, wurde die Region um Innsbruck von einem spürbaren Erdbeben der Magnitude 3,5 erschüttert. Das Epizentrum des Erdbebens wurde etwa 7 km südlich von Innsbruck lokalisiert und trat in einer Tiefe von 10 km auf. Diese Tiefe deutet darauf hin, dass es sich um ein flach liegendes Erdbeben handelt, welches deutlich stärker wahrgenommen werden kann als tiefere Beben.
Erste Berichte nach dem Erdstoß beschreiben, dass Fenster klirrten und kleinere Gegenstände in den betroffenen Haushalten wackelten. Beängstigende Geräusche wie knarrende Möbel und klirrendes Glas wurden in vielen Bereichen festgestellt, aber zum Glück gab es bisher keine Meldungen über Schäden. Dieses Erdbeben war kein Einzelfall, denn bereits am Tag zuvor gab es ein schwächeres Beben der Magnitude 2,6 in der Nähe.
Erdbebenaktivität in Tirol
Die Häufigkeit der Erdbeben in Österreich scheint zuzunehmen. Im Oktober dieses Jahres wurden bereits 15 Erdbeben registriert. Diese Erschütterungen können als Indikatoren für die andauernden geologischen Aktivitäten im Alpenraum angesehen werden. Experten vermuten, dass die Orogenese, also die Gebirgsbildung, der Alpen noch nicht abgeschlossen ist und deshalb die Anzahl der Erdbeben ansteigt.
Innsbruck liegt in einer geologisch interessanten Zone, die von zwei Hauptstörungszonen geprägte wird. Die Inntal-Scherungszone führt direkt durch das Inntal und spielt eine bedeutende Rolle in der tektonischen Aktivität der Region. Eine zweite Störung, die Brenner-Normalstörung, zweigt westlich von Innsbruck ab und erstreckt sich in einem Winkel, der in die Nähe des aktuellen Epizentrums führt. Solche flach liegenden Erdbeben stehen in engem Zusammenhang mit geologischen Bewegungen an instabilen Berghängen und könnten daher auch potenziell gefahrbringend sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass Erdbeben mit einer Magnitude über 3 an der Brenner Normalstörung äußerst selten sind. Das stärkste dokumentierte Beben in dieser Region fand im Jahr 1902 statt und hatte eine rekonstruierte Magnitude von 4,2. Diese aktuellen Erschütterungen erinnern uns an die dynamische Natur der Erdoberfläche und die geologischen Prozesse, die unter unseren Füßen ablaufen.
Für weitere Informationen über die Erdbebenaktivitäten in dieser Region und deren Ursachen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.vulkane.net.
Details zur Meldung