Im Tiroler Landtag sorgt die Situation rund um Georg Dornauer für hitzige Diskussionen. Am Donnerstag äußerte sich die Vizepräsidentin des Landtags, Elisabeth Blanik, unverblümt zu Dornauers politischer Rolle und bezeichnete ihn als „isoliert“ innerhalb des Klubs. „Für die parlamentarische Arbeit im Landtag hat sich Georg Dornauer eigentlich nie interessiert“, so Blanik weiter. Ihre Kritik ist nicht überraschend, da die Beziehung zwischen Dornauer und Blanik seit der Übergabe des Parteivorsitzes im Jahr 2018 eher frostig ist.
Dornauer, der von seinem einstigen Einfluss Abstand genommen hat, hat klar signalisiert, dass er trotz interner Unruhen nicht beabsichtigt, seine Karriere im Landtag zu beenden. Er will sich seine Position nicht nehmen lassen, nachdem er bei der letzten Landtagswahl ein Direktmandat erringen konnte, das mit 10.000 Vorzugsstimmen untermauert wurde. Er sieht sich selbst „von zwei für mein politisches Leben zentralen Positionen zurückgezogen“ und betrachtet dies als ausreichend „Strafe“.
Dornauer bleibt umstritten
In den Bezirken ist die Stimmung gegenüber Dornauer gespalten. Trotz seiner Rückschläge im Parteivorsitz scheint er in Innsbruck-Land, wo er auch Bezirksparteichef ist, nach wie vor Rückhalt zu genießen. Hier schätzt man den umtriebigen Politiker, dessen Unterstützung jedoch nicht unumstritten ist. Manfred Schafferer, Bürgermeister von Absam, und Gabriele Rothbacher aus Polling zeigen sich loyal und meinen, dass ein Rückzug von Dornauer nicht notwendig sei. Rothbacher glaubt jedoch, dass Dornauer in seinem Heimatbezirk „nicht mehr den Rückhalt bekommt“.
Diese gegensätzlichen Meinungen werfen ein Licht auf Dornauers gegenwärtige Situation. Der Zirler Bürgermeister Thomas Öfner bringt die Situation auf den Punkt, indem er sagt, dass er eine Rücktrittsoption für Dornauer für logische Konsequenz halte. „Benko ist nicht irgendwer“, fügte er hinzu und betonte, dass eine solche Präsenz den Grundsätzen der SPÖ widerspricht.
Die laufenden Diskussionen zeigen, wie komplex die politischen Verhältnisse innerhalb der SPÖ Tirol sind. Während einige Stellen noch an Dornauers Fähigkeiten festhalten, gibt es auch kritische Stimmen, die die Notwendigkeit eines Rücktritts betonen. Dieser spannende Konflikt stellt die Zukunft der Partei infrage, während die Mitglieder auf eine klare Linie drängen.
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