Aktuelle Entwicklungen in den österreichischen Alpen machen den Sommerurlaub für Reisende, die in den Süden unterwegs sind, nicht gerade einfacher. Während die Schulen in Bayern und Baden-Württemberg noch Ferien haben, wurde in Tirol die Baustellentätigkeit wieder aufgenommen. Dies geschieht im Kontext von Instandhaltungsarbeiten an wichtigen Verkehrswegen, die nicht nur für den Tourismus, sondern auch für den Transitverkehr nach Italien, Slowenien und darüber hinaus von Bedeutung sind.
Die Straßen bleiben stark belastet, und die Notwendigkeit für regelmäßige Wartungsarbeiten ist unabdingbar. Doch diejenigen, die auf der Suche nach Alternativen sind, um den überlasteten Brennerpass zu umfahren, stehen vor neuen Herausforderungen.
Wichtige Umleitungsstrecken blockiert
Seit dem 2. September 2024 ist die Strecke zum Reschenpass zwischen Landeck und dem Vinschgau gesperrt – eine wichtige Umleitungsroute für Autofahrer, die den überfüllten Brennerpass meiden möchten. Der eigentliche Grund für diese Sperre ist der Bau einer neuen Steinschlaggalerie. Diese Bauarbeiten erfordern eine vollständige Sperrung der Zufahrtsstrasse aus Richtung Landeck, und Reisende haben nur noch die Möglichkeit, über die Schweiz anzureisen, zumindest zwischen Montag und Freitag tagsüber. Die gesamte Unsicherheit und die temporären Sperrungen werden ab dem 8. Oktober verschärft, wenn die Straße ebenfalls am Wochenende und rund um die Uhr gesperrt ist, und das bis Mitte Dezember. Langfristig sind auch nach 2026 weiterhin Sperrungen zu erwarten.
Eine weitere Sperrung betrifft die Brennerautobahn. Hier bereitet der Bürgermeister der Gemeinde Gries demonstrativ eine Blockade vor, um auf die unzureichende Verkehrsanbindung aufmerksam zu machen. Karl Mühlsteiger hat bereits eine Demonstration angekündigt, die geplante Verbesserungen an der Luegbrücke betrifft. Forderungen nach einem neuen Tunnel für besseren Lärmschutz und weniger Abgase steht eine Sanierung entgegen. Die lokale Politik ist in Bewegung, wobei sogar nationale Politiker wie Herbert Kickl von der FPÖ Zusagen machen, um die Situation zu verbessern.
Staufallen und Alternativen
Doch nicht nur der Brenner ist betroffen – auch die Tauernautobahn wird ab dem 9. September für die Anlieger zum Flaschenhals, da eine Tunnelsanierung wieder aufgenommen wird. Nach einer Sommerpause wird es voraussichtlich zu längeren Staus kommen, was die ohnehin schon belastete Infrastruktur weiter unter Druck setzen könnte. Die Gemeinden entlang dieser Strecke leiden erheblich unter den Umleitungs- und Ausweichverkehren, da viele Autofahrer gezwungen sind, alternative Routen zu nutzen.
Eine alternative Option, der Tauern-Bahntunnel, wird zudem ab dem 18. November für Renovierungsarbeiten gesperrt, wodurch die Passagen durch die Alpen weiter eingeschränkt werden. Die Autoverladung zwischen Mallnitz und Böckstein wird für mehr als ein halbes Jahr ausfallen, was die Reisenden zwingt, auf andere Routen zurückzugreifen.
Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist der Plöckenpass, der als schnellste Verbindung von München zur Adria gilt. Dieser ist seit Dezember 2023 nach einem massiven Felssturz nicht mehr befahrbar. Die Wiederherstellungsarbeiten sind im Gange, gerne mit der Hoffnung, dass diese bis Mitte 2025 abgeschlossen werden können, um wieder einen Zugang zur Adria zu bieten.
Insgesamt werfen die Baumaßnahmen und die damit verbundenen Sperrungen einen Schatten auf die Reisepläne vieler Urlauber, die auch in den kommenden Monaten Schwierigkeiten haben werden, ihren Weg in den Süden zu finden. Das Thema Baustellen und Verkehrssicherheit bleibt ein ständiger Begleiter auf den Straßen Österreichs, da sich sowohl Politiker als auch Anlieger weiterhin mit den Herausforderungen konfrontiert sehen, die sich aus der Notwendigkeit von Infrastrukturmaßnahmen ergeben.