Innsbruck-Land

30 Jahre Transitforum: Erfolge und Herausforderungen in Tirols Verkehrspolitik

Nach 30 Jahren unermüdlichen Engagements für besseren Lärmschutz und sauberere Luft in Tirol zieht das Transitforum mit Fritz Gurgiser eine beeindruckende Bilanz und kämpft weiter gegen den Verkehrschaos!

In den letzten drei Jahrzehnten hat das Transitforum Austria-Tirol eine bedeutende Rolle in der Verkehrspolitik Österreichs gespielt. Unter dem Motto „Einmischen, mitmachen und nicht schweigen“ setzt sich der gemeinnützige Verein für die Verbesserung der Lebensqualität in der Alpenregion ein. Gründer und Obmann Fritz Gurgiser zieht eine positive Bilanz und betont die erreichten Erfolge, die weit über die anfänglichen Erwartungen hinausgehen.

Der Weg zur Gründung des Transitforums

Ursprünglich als lose Plattform 1990 ins Leben gerufen, entwickelte sich das Transitforum schnell zu einer einflussreichen Stimme in der Tiroler Verkehrspolitik. Der EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1994 wurde als Rückschlag betrachtet, doch Gurgiser und das Team des Forums ließen sich nicht entmutigen. Im Gegenteil: Sie gründeten am 11. August 1994 das Transitforum Austria-Tirol als strukturierte Bürgerrechtsbewegung. Diese Entscheidung, so Gurgiser, war notwendig, um die Interessen der Anwohner und der Umwelt effektiv zu vertreten.

Erfolgreiche Maßnahmen zur Lärmminderung

Dank der unermüdlichen Bemühungen des Transitforums konnten beachtliche Fortschritte im Bereich Lärmschutz erzielt werden. Besonders im Inntal wurden moderne Lärmschutzvorrichtungen implementiert, darunter Einhausungen und Dammwände. Gurgiser betont, dass solche Maßnahmen entscheidend sind, um die Lebensqualität in den betroffenen Gebieten zu erhöhen. „Die Menschen profitieren direkt von diesen Initiativen“, erklärt er und verweist auf verschiedene Projekte in Innsbruck und Salzburg.

Kurze Werbeeinblendung

Verkehrszahlen und Umweltbelastungen

Obwohl der Verkehr durch Tirol im Laufe der Jahre angestiegen ist, ist das Transitforum nicht darauf aus, den Verkehrsfluss zu reduzieren. Vielmehr konzentriert sich die Initiative darauf, die durch den Verkehr verursachten Belastungen, insbesondere durch Lärm und Abgase, zu verringern. Im Jahr 2022 wurden am Brenner über 2,4 Millionen schwere Lkws gezählt – dieser Anstieg unterstreicht die Notwendigkeit der fortwährenden Arbeit des Transitforums.

Historische Protestaktionen und deren Auswirkungen

Bedeutende Aktionen, wie die 24-stündige Bürgerversammlung auf der Brennerautobahn im Jahr 1995, zeugen von der Entschlossenheit des Transitforums, auf die Probleme aufmerksam zu machen. Diese Versammlung mobilisierte über 1.500 Menschen und gilt als längste Autobahnblockade der Geschichte Tirols. Eine ähnliche Protestveranstaltung im Jahr 1998 führte zu einem bedeutenden Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof. Gurgiser war dabei als Zeuge involviert und erlebte, wie die Versammlungsfreiheit gegenüber dem freien Warenverkehr priorisiert wurde.

Die Rolle des Transitforums in der heutigen Zeit

Seit 2006 ist das Transitforum offiziell als Umweltorganisation anerkannt und hat seine Aktivitäten auf mehrere Gemeinden in Tirol sowie auf andere Bundesländer ausgeweitet. Zuletzt traten neue Mitglieder wie die Stadt Reutte und die internationale Grenzgemeinde Brenner dem Forum bei. Dies zeigt das wachsende Interesse und die Bedeutung der Arbeit des Transitforums über die Region hinaus.

Das Engagement für die Zukunft

Obwohl das Transitforum auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken kann, bleibt die Arbeit unerledigt. Fritz Gurgiser blickt optimistisch in die Zukunft und sieht zahlreiche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. „Ich denke nicht ans Aufhören. Das Feuer brennt immer noch lichterloh“, sagt er und kündigt an, dass der Verein weiterhin aktiv für die Belange der Anwohner und die Umwelt kämpfen werde.

Die Bedeutung von Bürgerengagement

Das Transitforum illustriert, wie wichtig aktives Bürgerengagement in der heutigen Gesellschaft ist. Der Einsatz für eine lebenswerte Umwelt und die Gesundheit der Menschen ist nicht nur eine Angelegenheit von Einzelnen oder Organisationen, sondern erfordert gemeinschaftliches Handeln. Gurgiser und sein Team machten deutlich, dass Veränderung möglich ist, wenn Menschen bereit sind, sich einzubringen und laut zu sein, wenn es darum geht, für die eigenen Interessen und die Zukunft der Region zu kämpfen.

Quelle/Referenz
tirol.orf.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"