Die Gewährleistung einer hochwertigen medizinischen Versorgung für die Tiroler Bürger steht im Zentrum des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG), dessen aktuelles Programm bis Ende 2025 läuft. Im Rahmen der Schaffung des RSG 2030 führt das Land Tirol in Zusammenarbeit mit der Sozialversicherung regionale Gesundheitsgespräche durch, um die bestehende Gesundheitsversorgung in den Regionen eingehend zu evaluieren und zu verbessern.
Am 3. September 2024 fand ein zentraler Austausch zwischen Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Bernhard Achatz, dem Vorsitzenden des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), statt. Eingeladen wurden Vertreter von Tiroler Krankenhäusern, der Ärztekammer, niedergelassenen ÄrztInnen sowie Pflegeeinrichtungen aus den Bezirken Imst und Landeck.
Zielgerichtete Gespräche für eine verbesserte Gesundheitsversorgung
Während der Sitzung betonte Hagele, dass die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen für die Erstellung des RSG Tirol 2030, das bis Ende 2025 finalisiert werden soll, von wesentlicher Bedeutung sind. „Wir möchten Handlungsfelder für die zukünftige Entwicklung identifizieren und dabei die regionalen Besonderheiten einbeziehen“, sagte sie. Insbesondere soll eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung angestrebt werden, um die Pflege stärker in den Gesundheitsbereich zu integrieren.
„In den Diskussionen haben wir herausgearbeitet, wo die Gesundheitsversorgung in der Region gut funktioniert und was verbessert werden könnte. Die im Austausch gewonnenen Vorschläge fließen in die Planungsarbeiten ein“, fügte Achatz hinzu und hob die Absicht der ÖGK hervor, das Versorgungsangebot in Zukunft weiter auszubauen.
Ein weiterer Fokus des RSG 2030 ist die Verzahnung der ambulanten Versorgung. Hagele erklärte, dass das Ziel sei, die Koordination zwischen den niedergelassenen Ärzten, Ambulatorien und den Spitalsambulanzen zu optimieren. Durch eine bessere Vernetzung können Patienten effizienter und unkomplizierter versorgt werden.
Umfassende Gesundheitsversorgung in der Region
Das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams spielt eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung der Bezirke Imst und Landeck. Mit rund 190 Ärzten und 470 Pflegekräften bietet es eine umfassende medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Die Bandbreite reicht von Pädiatrie bis zur Altersmedizin. Besonders hervorzuheben ist die mobile Palliativversorgung, die schwerkranken Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zur Seite steht.
Ein weiterer Aspekt der Gesundheitsversorgung in den beiden Bezirken ist die telemedizinische Betreuung, die durch Programme wie HerzMobil Tirol und DiabCare unterstützt wird. Im Jahr 2023 gab es in den Bezirken über 1,3 Millionen Arztbesuche, bei denen niedergelassene Ärzte rund 920.000 Rezepte ausstellten.
Die Landkarte der Pflege ist ebenfalls beeindruckend: In Imst sind mehr als 500 Pflegekräfte beschäftigt, die über 1.000 Menschen in stationären und mobilen Einrichtungen betreuen. Im Bezirk Landeck engagieren sich 385 Pflegekräfte für mehr als 740 Menschen in ähnlichen Einrichtungen und Organisationen.
Mit Blick auf die zukünftige Pflege ist es wichtig, dass auf Basis des Strukturplans Pflege 2023-2033 kontinuierlich an der bedarfsgerechten Pflege gearbeitet wird. Im Krankenhaus St. Vinzenz Zams sollen bis 2027 insgesamt 24 Betten für die Schwerpunktpflege und 20 Betten für qualifizierte Kurzzeitpflege eingerichtet werden, um den Bedürfnissen von Pflegebedürftigen gerecht zu werden.
„Die enge Verzahnung von Gesundheit und Pflege ist entscheidend, um unseren zukünftigen Herausforderungen in der medizinischen und pflegerischen Versorgung gewachsen zu sein“, schlossen Hagele und Achatz ihre Ausführungen.
Während diese Gespräche stattfinden, bleiben auch andere bestehende Programme im Blick, wie der Austausch zu Bildung und Pflege im Bezirk und die Bemühungen von Hagele, den Bedürfnissen in Pflegeeinrichtungen nachzugehen. Die Fortschritte in diesen Dialogen könnten entscheidend dafür sein, wie die Gesundheitsversorgung in Tirol zukünftig gestaltet wird.