Im Telfer Einrichtungshaus Föger arbeiten Stefan Föger und Hannes Haffner daran, sich auf die sich verändernde Landschaft des Möbelmarktes einzustellen. Der 5. Föger Sommertalk entspannte sich in einer vertrauensvollen Umgebung, während die beiden Geschäftsführer die aktuellen Herausforderungen der Branche besprachen. Sie sind optimistisch, ohne in überbordenden Aktionismus abzudriften, was das Unternehmen seit mehr als 70 Jahren auszeichnet.
Veränderungen im Möbelhandel
Die österreichische Möbelbranche hat in den letzten Jahren dramatische Veränderungen durchlebt. Die Corona-Pandemie führte zu verstärkten Käufen von Möbeln, da viele Menschen Zeit zuhause verbrachten und ihren Wohnraum aufwerten wollten. Allerdings haben der Ukraine-Krieg, steigende Preise durch Inflation und strengere Kreditregeln das Kaufverhalten erheblich beeinflusst. „Die Möbelbranche erlebt turbulente Zeiten“, spricht Föger aus, während er die Auswirkungen dieser externen Faktoren auf das Unternehmen beschreibt.
Rückgang der Verkaufszahlen und stabile Gesundheit
Bei Föger verzeichnete man im letzten Jahr einen Rückgang der Verkaufszahlen von schätzungsweise 25 Prozent. Der Umsatz sank von brutto 32,5 Millionen Euro auf knapp 25 Millionen Euro im Jahr 2023. Trotz dieser Rückgänge sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, da es vollständig ohne Fremdfinanzierung auskommt und seine Eigenkapitalquote von 38 auf 47,5 Prozent steigern konnte. „Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt, da wir uns stark angepasst haben“, sagt Föger stolz.
Strategische Investitionen in die Zukunft
Seit vielen Jahren investiert das Unternehmen kontinuierlich in nachhaltige Projekte. Über eine Million Euro flossen in zukunftssichere Maßnahmen, einschließlich einer erweiterten Photovoltaikanlage, die mittlerweile mehr als 75 Prozent des Strombedarfs deckt. Der Umbau im Erdgeschoss bietet Besuchern eine stilvolle Ausstellung mit frischen, lebendigen Farben und attraktiven Preisen. „Wir setzen auf e-Mobilität und planen öffentliche Ladestationen“, fügen die Geschäftsführer hinzu, während sie die Vorteile dieser strategischen Entscheidungen hervorheben.
Neueröffnung des Rolf-Benz-Studios
Ein weiterer bemerkenswerter Schritt ist die Neueröffnung des größten Rolf-Benz-Studios in Westösterreich. Auf über 700 Quadratmetern können Kunden nun exquisite Designerstücke in einem neu gestalteten Ambiente entdecken. „Mit Rolf Benz haben wir eine Kooperation, die über 40 Jahre währt“, erklärt Föger, und hebt hervor, dass dies nicht nur eine Feier des Designs, sondern auch des Jubiläums des Möbelherstellers ist. Die Galerie bietet ein harmonisches Gesamtbild, das durch die sorgfältige Abstimmung von Farbe, Möbeln und Accessoires entstanden ist.
Vorfreude auf den Herbst
Die ersten Monate des Jahres 2023 waren für Föger durchweg positiv, jedoch führten Feiertage und sportliche Großereignisse, wie die Fußball-EM im Mai und Juni, zu einem Rückgang des Auftragsvolumens. Haffner prognostiziert, dass der Herbst entscheidend für das Jahresergebnis sein wird: „Wir kämpfen um ein ausgeglichenes Jahresergebnis.“ Die Hoffnung auf eine positive Entwicklung im Jahr 2025 bleibt dennoch groß. Der Markt könnte sich stabilisieren, was sowohl für die Kunden als auch für die Unternehmen eine erfreuliche Nachricht wäre.
Werte als Anker in turbulenten Zeiten
Föger wird sich weiterhin an seinen traditionellen Werten orientieren. „Wir sind geradeaus, verlässlich und verantwortungsvoll“, erklärt Föger und hebt hervor, dass es in unsicheren Zeiten wichtig ist, auf Beständigkeit zu setzen. „Mit der Identität, die wir über die Jahre aufgebaut haben, können wir uns den zukünftigen Herausforderungen stellen und erfolgreich bestehen.“ Dies ist mehr als nur ein Geschäftsmodell; es ist eine Philosophie, die das Unternehmen tief im Herzen trägt.