Der Camping-Wahn hat Europa fest im Griff, insbesondere in Südtirol und Teilen von Österreich. Doch die vermeintliche Freiheit, sein mobiles Zuhause überall abzustellen, stößt zunehmend auf Probleme – strenge Regeln und Kontrollen verhindern das wilde Campen.
In Südtirol äußert sich der Hoteliers- und Gastwirteverband besorgt über die Zunahme von Wildcampern. Das Ausmaß der illegalen Aktivitäten ist laut Manfred Pinzger nicht länger tragbar. Die lokale Bevölkerung beklagt sich vermehrt über die Unannehmlichkeiten, die Wildcamper mit sich bringen.
Ein deutliches Statement gegen das wilde Campen kommt auch vom Gastwirtverband: Nur weil Camper ein Wohnmobil besitzen, bedeutet das nicht, dass sie überall parken können. Trotz großer Nachfrage nach Stellplätzen müssen sich Reisende an die Regeln halten und dürfen nicht einfach in der Natur verweilen.
Die Unterscheidung zwischen Parken und Camping soll verstärkt kontrolliert werden. Besonders in Tirol wird eine Erweiterung der Campingplätze gefordert, um wildes Campen zu verhindern. Trotz einiger Juwelen unter den Campingplätzen wird die Idylle oft durch rücksichtsloses Verhalten gestört.
In Südtirol sollen nun verstärkte Kontrollen durchgeführt werden, um Regelverstöße zu ahnden. Das Ablassen von Abwasser oder das Aufstellen von Campingmöbeln neben dem Wohnmobil wird als Camping angesehen und muss bestraft werden.
Die Strafen für Wildcampen variieren je nach Land und Region erheblich. In Italien können Bußgelder zwischen 100 und 500 Euro verhängt werden, während in Österreich hohe Geldstrafen von bis zu 14.500 Euro drohen. Die Novellierung des Campinggesetzes in Tirol sieht eine Erhöhung der Bußgelder für illegales Campen auf 600 Euro vor.
Wildcamper müssen sich bewusst sein, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben können. In Deutschland sind die Bußgelder vergleichsweise niedrig, es sei denn, der Camper verursacht Schäden. In diesem Fall können die Strafen bis zu 500 Euro betragen.