Binnen weniger Minuten verursachten heftige Unwetter im Juni schwere Waldschäden in Tirol. Etwa 1.500 Hektar Waldfläche wurden betroffen, was zu einem Schadholzanfall von etwa 120.000 Kubikmetern führte, was ungefähr 8.000 LKW-Ladungen entspricht. Insbesondere die Gemeinden Schwoich und Söll waren stark betroffen, sowie Ende Juni auch Wildschönau / Auffach, Hopfgarten / Kelchsau und Westendorf / Windau.
Die österreichischen Regierungsmitglieder, Bundesminister Totschnig, Landeshauptmann Mattle und Tirols Forstreferent LHStv Geisler, inspizierten die Waldschäden und die Aufräumarbeiten vor Ort. Sie kamen zu dem Schluss, dass zusätzliche Mittel erforderlich sind, um die Waldschäden zu beheben und die Aufforstung zu unterstützen. Insgesamt wurden 19 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wovon für das Jahr 2024 alleine fünf Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden.
Die Aufforstung, die Jungwaldpflege und die Wiederherstellung der Schutzwaldfunktion stehen im Mittelpunkt der Maßnahmen zur Bewältigung der Waldschäden. Es wird betont, dass die schnelle Aufforstung von großer Bedeutung ist, insbesondere in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel, wo etwa zwei Drittel des betroffenen Waldes Schutzwald sind. Die richtige Auswahl und Mischung von Baumarten sollen helfen, die Tiroler Wälder langfristig an den Klimawandel anzupassen.
Darüber hinaus werden auch Hagelschäden im Wirtschaftswald über den Katastrophenfonds abgegolten. Dies soll den Waldbesitzern Unterstützung bieten, da Hagelunwetter ebenfalls erhebliche Schäden verursachen können. Anträge können bei der zuständigen Bezirksforstinspektion gestellt werden.
Die zusätzlichen Mittel für die Schadholzaufarbeitung und Aufforstung in Tirol betragen insgesamt 28 Millionen Euro für das Jahr 2024. Für die Jahre 2024 und 2025 werden weitere 19 Millionen Euro bereitgestellt, um insgesamt 6 Millionen Bäume zur Aufforstung der Tiroler Wälder zu pflanzen. Die wichtigsten Ziele sind die Sicherung der Schutzfunktion des Waldes, die Anpassung an den Klimawandel und die langfristige Gesundheit der Wälder in Tirol.
