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In Tirol sorgt die Diskussion um die umstrittene „Herdprämie“ für aufgeregte Debatten zwischen den Parteien. Die freiheitliche FPÖ, die eine finanzielle Unterstützung für Eltern fordert, die ihre Kinder länger zu Hause betreuen wollen, stößt dabei auf massiven Widerstand vonseiten der ÖVP. Landeschef Anton Mattle und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele äußerten sich bei einer Pressekonferenz skeptisch und betonten, dass sie keinen Bedarf für eine solche Prämie sehen. „Ich bin kein Fan von einer Herdprämie“, so Mattle, der stattdessen auf bereits existierende Unterstützung wie den Familienbonus verwies. Auch Landesrätin Hagele stellt in Frage, ob ein finanzieller Anreiz sinnvoll ist und warnt davor, dass dies die Qualität der frühkindlichen Bildung beeinträchtigen könnte, wie sie in ihren Äußerungen deutlich machte, als sie die Überwachung der Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden infrage stellte. „Wer kontrolliert, wie das Kind erzogen wird?“, fragte sie provokant, was die FPÖ vehement kritisierte.
Hitze der Debatte und Reaktion der Opposition
In der hitzigen Debatte um das Thema mischten sich auch Stimmen aus anderen Parteien ein. So warf SPÖ-Soziallandesrätin Eva Pawlata den männlichen Abgeordneten vor, sich in dieser Diskussion nicht gleichwertig einzubringen und nur Stammtischpolitik zu betreiben. Die debattierenden Damen und Herren der FPÖ zeigen sich frustriert über die „flapsigen Aussagen“ von Hagele und sprechen von einem „verbalen Tiefschlag“ für die engagierten Eltern. Der FPÖ-Landesparteigeneral Patrick Haslwanter konterte, dass die ÖVP beabsichtige, die frühkindliche Erziehung in den alleinigen Bereich öffentlicher Betreuungseinrichtungen zu überführen, was der FPÖ nicht passe. Es gibt innerhalb der ÖVP Besorgnis, dass die Einführung der Herdprämie traditionelle Rollenmuster zementieren könnte, was auch von Grünen-Abgeordneten wie Zeliha Arslan kritisch beobachtet wird.
Zusammenfassend ist die Diskussion über die Herdprämie ein klares Zeichen für die bestehenden Differenzen in der Tiroler Landesregierung. Die ÖVP zeigt sich unbeeindruckt von den Forderungen der FPÖ und hält am Ausbau der Kinderbetreuungsplätze fest. Daher blickt man gespannt auf die kommenden politischen Entwicklungen, während die FPÖ unermüdlich für ihre Position kämpft, wie kleinezeitung.at berichtete. Auch im Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplätze, den die schwarz-rote Landesregierung bis 2026 umsetzen möchte, bleibt die Frage offen, welche Lösungen letztendlich gefunden werden, um den Bedürfnissen der Eltern gerecht zu werden, was ORF deutlich macht.
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