In einem aufsehenerregenden Rechtsstreit um die Stiftungen des ehemaligen Milliardärs René Benko hat das Oberlandesgericht Innsbruck kürzlich eine Einstweilige Verfügung aufgehoben, die die Stifterrechte seiner Mutter Ingeborg Benko einschränkte. Diese Entscheidung ermöglicht es der Mutter, ihre Rechte in den Privatstiftungen Laura und INGBE weiterhin uneingeschränkt auszuüben. Laut dem Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger wurden die Stifterrechte zwischenzeitlich „praktisch eingefroren“, was nun nicht mehr der Fall ist, wie Puls24 berichtete.
Die Klage des Masseverwalters basiert auf der Annahme, dass René Benko stets die tatsächliche Kontrolle über die Stiftungen innehatte und seine Mutter lediglich als „Strohfrau“ fungierte. Man verdächtigt die Beteiligten einer möglichen „Vermögensverschleierung“, da in den Stiftungen ein Vermögen im dreistelligen Millionenbereich vermutet wird. Trotz der Schwierigkeiten im Insolvenzantrag, der bisher Forderungen von 47 Millionen Euro akzeptiert hat, kämpfen Grabenweger und seine Kanzlei weiterhin um eine vollständige Kontrolle, wie ORF Tirol meldete.
Rechtsstreit und Auswirkungen
Die einstweilige Verfügung von Anfang des Jahres hatte Grabenweger dazu ermächtigen sollen, die rechtlichen Funktionen der Mutter zu übernehmen. Allerdings wurde diese Maßnahme jetzt aufgehoben, was die aktuelle rechtliche Situation bezüglich der Stiftungen verkompliziert. Das Insolvenzverfahren gegen Benko, das im März 2024 eröffnet wurde, könnte sich über Jahre hinziehen, was für die Gläubiger eklatante Probleme bereiten dürfte. Bisher haben Gläubiger Forderungen in Höhe von 2 Milliarden Euro geltend gemacht.
Zusätzlich wird es als ungewiss angesehen, inwieweit der luxuriöse Lebensstil Benkos, unter anderem finanziert durch die Stiftungen, weiterhin aufrechterhalten werden kann. Die Villa, in der Benko wohnt, sowie das Jagdgebiet, in dem er häufig zu sehen ist, sind ebenfalls Teil des Stiftungsvermögens und könnten eine entscheidende Rolle im bevorstehenden Rechtskampf spielen.
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