Tirol

Femizide in Österreich: Neue Gewaltschutzambulanz an Universitätsklinik Innsbruck alarmiert die Gesellschaft

Rückschritt beim Frauenbild: Warum die Gesellschaft noch Aufholbedarf hat.

Nachdem im letzten Jahr 26 Femizide in Österreich registriert wurden, verzeichnet das erste Halbjahr 2024 bereits 14 weitere Fälle. Dies verdeutlicht, dass körperliche und psychische Gewalt gegen Frauen weiterhin ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem darstellt. Thomas Beck, psychologischer Leiter der neuen Gewaltschutzambulanz an der Universitätsklinik Innsbruck, betont die dringende Notwendigkeit eines Wertewandels und gegenseitigen Respekts.

Aufholbedarf in der Gesellschaft

Beck fordert eine Veränderung der Grundhaltung, um Respekt und Achtung gegenüber allen Personen sicherzustellen. Es ist entscheidend, Grenzen zu respektieren und Besitzansprüche in Beziehungen abzulehnen. Diese Bewusstseinsänderung ist notwendig, um effektiv gegen Gewalt vorzugehen.

Im März dieses Jahres wurde die Gewaltschutzambulanz an der Innsbrucker Universitätsklinik eröffnet, um Opfern einen sicheren Anlaufpunkt zu bieten.

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Unterschiedslose Opfer von Gewalt

Seit der Eröffnung der Gewaltschutzambulanz haben bereits 100 Betroffene Hilfe gesucht. Gewaltvorfälle betreffen Menschen jeden Alters und gesellschaftlichen Hintergrunds und treten in verschiedenen Lebensbereichen auf. Dabei sind Frauen häufiger Opfer von Gewalt als Männer.

Sensibilisierung des Klinikpersonals

Ein zentraler Aspekt für viele Gewaltbetroffene sind Schuldgefühle, die eine Opfer-Täter-Umkehr verursachen können. Die Aufklärung des Klinikpersonals über dieses Phänomen ist entscheidend, um den Betroffenen angemessen zu helfen. Durch Schulungen und klare Anlaufstellen innerhalb der Klinik können Verdachtsfälle von Gewalt besser erkannt und behandelt werden.

Gewaltprävention und Sensibilisierung

Gewalt macht sich nicht immer durch offensichtliche Verletzungen bemerkbar, sondern kann auch durch subtilere Symptome sichtbar werden. Es ist wichtig, sensibel zu sein und Anzeichen von Gewalt zu erkennen, um frühzeitig Hilfe anbieten zu können. Die Gesellschaft ist gefordert, sowohl präventive Maßnahmen zu ergreifen als auch in akuten Notsituationen angemessen zu reagieren, um zwischenmenschliche Gewalt einzudämmen.

Quelle/Referenz
tirol.orf.at

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