Erneut erschütterte ein gewaltiger Felssturz die Bergwelt an der Tiroler Seite der Zugspitze zwischen dem Sonnenspitzl und dem Schneefernerkopf. Diese Naturkatastrophe schickte massive Felsbrocken rund einen Kilometer talwärts, bevor sie im Gamskar zum Stillstand kamen. Glücklicherweise wurden bei diesem Ereignis keine Personen verletzt.
Die Leiterin der Bergrettungsstelle Ehrwald, Regina Poberschnigg, zeigte sich alarmiert über die zunehmende Gefahr in der Region für Bergsteiger. Sie machte auf die steigende Häufigkeit von größeren Felsstürzen aufgrund des Klimawandels aufmerksam, der das Auftauen des Permafrosts begünstigt. Dies führt dazu, dass der Untergrund instabiler wird und vermehrt Felsbrocken abrutschen.
Experten wie der Landesgeologe Thomas Figl bestätigen die gefährliche Situation in diesem Gebiet, das bereits seit geraumer Zeit als Risikozone gilt. Obwohl der Geologe nicht davon ausgeht, dass schmelzender Permafrost direkt für den aktuellen Felssturz verantwortlich ist, betont er dennoch die Schwerkraft als treibende Kraft hinter solchen Ereignissen. Trotzdem handelt es sich hierbei um ein vergleichsweise kleines Ereignis, bei dem nicht mehr als 100 Kubikmeter Gestein abgingen.
Vor diesem aktuellen Vorfall gab es bereits im letzten Jahr einen beeindruckenden Felssturz am Tiroler Fluchthorn, bei dem der ganze Gipfel abrutschte und rund eine Million Kubikmeter Gestein zu Tal donnerten. In diesem Fall war der schmelzende Permafrost eindeutig als Ursache identifiziert worden. Diese Ereignisse zeigen die zunehmende Fragilität der Bergwelt und verdeutlichen die damit verbundenen Risiken für Mensch und Umwelt.