Etappensieg für die bayerisch-tirolerische Interessengruppe im langwierigen Widerstreitverfahren um das Wasserkraft-Projekt an der Leutascher Ache: Die Wasserkraftwerk-Leutasch-Mittenwald-GmbH erhielt das Placet der Schiedsrichter aus Innsbruck. Das Land Tirol präferiert den Vorschlag dieser Gruppe gegenüber einem Privatinvestor aus Leutasch.
Die Gemeinden Mittenwald und Leutasch, die Karwendel, Energie & Wasser-GmbH (KEW), die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen und private Investoren bilden die Wasserkraftwerk-Leutasch-Mittenwald-GmbH. Wesentlich beteiligt an der Wiederbelebung des Projekts war Wodan Lichtmeß, der Chef der Garmisch-Partenkirchner Gemeindewerke. Seit Januar 2020 überzeugt die Gruppe im Nachbarland Österreich von ihrem Vorhaben.
Trotz des Tiroler Hinweises auf fehlende rechtskräftige Entscheidungen im behördlichen Widerstreitverfahren, könnte die Bewilligung des Projekts bald erfolgen. Lichtmeß zeigt sich optimistisch bezüglich des Zeitplans und erwartet eine Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Ende 2025. Das Projekt, das auch Führungen ermöglichen soll, sieht keine großen Renditen vor, sondern verfolgt das Ziel, grünen Strom für die Region zu erzeugen.
Das geplante Wasserkraftwerk nutzt die Leutascher Ache über 1,75 Kilometer und eine Fallhöhe von 95 Metern zur Stromerzeugung. Die Gesamtleistung beträgt 2,43 Megawatt mit einer durchschnittlichen Jahresstromerzeugung von etwa 11,7 Millionen Kilowattstunden. Dadurch können rund 4120 Haushalte in Mittenwald und 560 Haushalte in Leutasch mit grünem Strom versorgt werden, was eine jährliche Einsparung von etwa 8370 Tonnen CO2-Äquivalenten ermöglicht. Das Projekt gewährleistet zudem den natürlichen Fluss der Leutascher Ache und den kontinuierlichen Sedimenttransport.
