In Osttirol findet derzeit ein wichtiger Dialog über die regionale Gesundheitsversorgung statt. In der aktuellen Diskussion über den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) werden Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bezirk Lienz aktiv eingebunden. Unter der Leitung von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Bernhard Achatz wurden Systempartner aus Krankenhäusern, der Ärztekammer und Pflegeeinrichtungen zur Evaluation der Gesundheitsversorgung eingeladen.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus diesen regionalen Gesundheitsgesprächen haben direkten Einfluss auf die Erstellung des RSG Tirol 2030. Ziel ist es, spezifische Handlungsfelder für die zukünftige Entwicklung zu identifizieren und die regionalen Besonderheiten durch die Expertise der eingeladenen Fachleute zu berücksichtigen. Besonders betont wird dabei die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern und dem ambulanten Bereich sowie die verstärkte Integration der Pflege in den Gesundheitssektor.
Ein besonderer Fokus liegt auch auf der gemeinsamen Planung des ambulanten Bereichs. Durch eine verbesserte Abstimmung zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Ambulatorien und Spitalsambulanzen soll die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Tirol effizienter gestaltet werden. Zudem steht die Stärkung neuer Versorgungsstrukturen wie Primärversorgungseinheiten oder digitaler Versorgungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.
Das BKH Lienz spielt eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung Osttirols. Mit über 120 Ärztinnen und Ärzten, 420 Pflegekräften und vielen weiteren Gesundheitsfachkräften bietet das Krankenhaus eine breite Palette medizinischer Leistungen in 13 Fachrichtungen an. Aktuell werden rund 1.260 Menschen stationär und mobil in vier Alten- und Pflegeheimen sowie in weiteren acht Pflege- und Betreuungsorganisationen betreut.
Durch die enge Einbindung der Pflegekräfte gemäß dem Strukturplan Pflege 2023-2033 wird kontinuierlich an bedarfsgerechten Maßnahmen gearbeitet. Bis 2033 sollen am BKH Lienz 10 Betten für Schwerpunktpflege und 14 Betten für qualifizierte Kurzzeitpflege eingerichtet werden. Ziel ist es, Pflegebedürftige durch die Betreuung in einem interdisziplinären Team aus Pflege, Therapie und Medizin in der Übergangspflege optimal auf die Rückkehr nach Hause vorzubereiten.