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Ein dramatischer Wandel in der Tiroler Politik ist im Gange: Philip Wohlgemuth, der neue Landesparteivorsitzende der SPÖ, hat klare Worte an die Öffentlichkeit gerichtet. "Es gibt momentan einen klaren Beschluss in der Partei: Keine Zusammenarbeit mit der FPÖ. Im Bund wie im Land," erklärt der 37-Jährige. Mit dem scheidenden Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer gibt es nicht nur einen Führungswechsel, sondern auch eine äußerst scharfe Abgrenzung zur FPÖ. Wohlgemuth macht deutlich, dass es keine Notwendigkeit für Veränderungen in dieser Thematik sehe und nimmt somit eine klare Haltung gegenüber der Freiheitlichen Partei ein, während er den Rückzug von Dornauer als Konsequenz eines starken parteiinternen Drucks wahrnimmt.
Neues Gesicht an der Spitze
Wohlgemuth hebt hervor, dass Dornauer, der Anfang des Jahres für seinen Jagdausflug in den Schlagzeilen war, eine Zeit lang im Landtag bleiben wird, jedoch seine Rolle in der SPÖ nur temporär wahrnehmen möchte. Wohlgemuth bekräftigt, dass die Entscheidung von Dornauer, die beiden Spitzenämter niederzulegen, auf einen gewaltigen internen Druck zurückzuführen sei: "Die Rückmeldungen wegen des Jagdfotos waren ganz andere als bei früheren Diskussionen", stellt er fest. Die Kluft zwischen Parteibasis und -spitze ist in der Diskussion um Dornauer offensichtlich geworden.
Inmitten dieser politischen Umwälzungen bleibt auch die Frage nach der integrativen Politik keine Randnotiz. Wohlgemuth, der auch als pragmatischer Mensch beschrieben wird, will einen klaren Fokus auf soziale Themen legen und spricht sich gegen Einschnitte bei Sozialleistungen aus, auch wenn die finanzielle Lage schwierig ist. "Der Sozialstaat führt uns gut durch Krisen," erklärt er und signalisiert so den Ansatz, dass soziale Gerechtigkeit auch in Krisenzeiten an erster Stelle stehen sollte, während die Diskussion über den neuen „Asylkodex“ mit Vorarlberger Vorbild auf der Agenda bleibt, wie MeinBezirk.at berichtet.
Diese Zeit des Wandels wird von einem kontinuierlichen Austausch begleitet: In der Videointerviewreihe „Adventgespräche“ berichten verschiedene Persönlichkeiten der Tiroler Politik über das vergangene Jahr und die Herausforderungen, die vor ihnen liegen. Dies zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren in Tirol ist, an dem auch Wohlgemuth seinen Beitrag leisten möchte. "Ich bin gekommen, um zu bleiben," schließt er mit Nachdruck und kündigt einen Teamgeist und die Zusammenarbeit mit der ÖVP an, um die politische Stabilität in Tirol zu gewährleisten.
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