
In einer hitzigen Debatte hat die Caritasdirektorin Elisabeth Rathgeb auf die kontroversen Anmerkungen von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber reagiert. Gerber, der in der Tiroler Tageszeitung forderte, dass bei den Sozialförderungen „aufgeräumt“ werden müsse, sieht sich mit entschiedener Kritik aus den Reihen der sozialen Einrichtungen konfrontiert. Die ebenso dringlichen wie eindringlichen Fragen von Rathgeb zum Wohlergehen der Schwächsten in der Gesellschaft machten rasch die Runden: Können es sich die Regierung und die Gesellschaft leisten, Eigenheiten wie die Kürzung der Ausgleichszulage für Mindestpensionistinnen oder die Streichung der Mindestsicherung für Alleinerziehende in Betracht zu ziehen?
„Wer ist konkret betroffen?“, fragte Rathgeb, die eindringlich an die Verantwortung der Politik appellierte, das soziale Sicherheitsnetz zu bewahren. Ihre Mahnung: Die Einsparungen dürften nicht auf dem Rücken der Ärmsten ihrer Mitbürger ausgetragen werden. Die Caritasdirektorin unterstrich, dass Sozialförderungen nicht nur die Existenz vieler Menschen sichern, sondern auch als wirtschaftlicher Motor wirken. Jeder Euro in diesem Bereich fließt direkt zurück in die heimische Wirtschaft, etwa für Mieten und Lebenshaltungskosten, und fördert damit die Stabilität in Krisenzeiten.
Neue verbindende Perspektiven
Elisabeth Rathgeb hat nicht nur eine bedeutende Rolle in der aktuellen Diskussion über Sozialleistungen übernommen, sondern wird auch bald in einer neuen Funktion für die Caritas tätig sein. Wie Caritas Tirol meldete, wird sie ab 1. September 2020 als stellvertretende Direktorin der Caritas der Diözese Innsbruck agieren. Diese Position bringt zusätzliche Verantwortung mit sich, insbesondere in der Arbeit mit den Caritas-Einrichtungen in der herausfordernden Zeit nach der Corona-Pandemie.
Rathgeb, die sich bereits durch ihre bisherigen Führungspositionen im Bildungs- und Seelsorgebereich einen Namen gemacht hat, wird sich nun auch mit den vielfältigen Herausforderungen im sozialen Sektor auseinandersetzen. Ihre neue Rolle könnte sich als entscheidend erweisen, insbesondere angesichts der anstehenden Regierungsverhandlungen und der Fragen zu sozialen Einschnitten, die die verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft betreffen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung