In Tirol und österreichweit steigen die Krankenstände dramatisch an, so die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Letzte Woche wurden in Tirol 18.436 Krankheitsfälle bei der ÖGK gemeldet, wobei ein Viertel davon grippale Infekte waren.
Mitte September lag die Anzahl der Krankenstände bei ÖGK-Versicherten in Tirol bei etwa 16.600 Fällen, die seitdem weiter zugenommen haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind dieses Jahr mehr Erkrankungen laut den ÖGK-Daten zu verzeichnen. Unter den Fällen waren zuletzt etwa 4.500 grippale Infektionen und 679 offiziell diagnostizierte COVID-Erkrankungen.
Es ist unklar, wie viele Krankenstände tatsächlich auf das Coronavirus zurückzuführen sind, da CoV-Infektionen nicht mehr meldepflichtig sind. Das Abwassermonitoring des Landes zeigt jedoch, dass die CoV-Infektionsrate im Laufe des Sommers kontinuierlich angestiegen ist. Basierend auf der Virenlast im Abwasser könnten derzeit etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung von einer CoV-Infektion betroffen sein.
Die Zunahme der Krankheitsfälle betrifft derzeit alle Bundesländer in Österreich. Die ÖGK verzeichnete fast 254.000 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, was einem Anstieg von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es sei darauf hingewiesen, dass Krankheiten von Kindern, mitversicherten Familienangehörigen und anderen Bevölkerungsgruppen in dieser Statistik nicht erfasst sind.
Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft insgesamt, wobei die genauen Gründe und Effekte noch genauer analysiert werden müssen. Die Gesundheitsbehörden sind gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Quelle: tirol.orf.at