Die Schuldenberatung Tirol verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Anträge für Schuldenregulierung in diesem Jahr, hauptsächlich aufgrund der Auswirkungen der Teuerung. Thomas Pachl, Leiter der Schuldenberatung Tirol, fordert eine Anhebung des Existenzminimums auf etwa 1.700 Euro sowie eine Beschränkung des Schuldenwachstums durch Zinsen und Kosten, das höchstens das Doppelte der ursprünglichen Summe betragen sollte.
Mit einem Anstieg um elf Prozent bei den Anmeldungen zur Schuldenregulierung in den ersten vier Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr, sieht sich die Schuldenberatung Tirol mit einer signifikanten Zunahme an Fällen konfrontiert. Die Teuerung wird als entscheidender Faktor für finanzielle Schwierigkeiten angesehen, wobei Thomas Pachl erklärt, dass die Auswirkungen der Teuerung zeitverzögert bei den Schuldenberatungen spürbar werden.
Insbesondere ärmere Bevölkerungsschichten sind von der Inflation schwer betroffen, da das derzeitige Existenzminimum von 1.200 Euro für viele nicht ausreicht, um die Grundbedürfnisse zu decken. Thomas Pachl plädiert dafür, das Existenzminimum auf etwa 1.700 Euro anzuheben, um eine angemessene Lebensführung zu ermöglichen und Schwarzarbeit sowie Resignation zu verhindern.
Ein weiteres Problem, das erfolgreiche Schuldenregulierungen beeinträchtigt, ist die rasante Entwicklung von anfänglich überschaubaren Verbindlichkeiten zu unüberwindbaren Schulden aufgrund von Zinsen, Mahnungen und anderen Kosten. Die Schuldenberatungen in ganz Österreich fordern daher eine Deckelung, dass Schulden durch Zinsen und Kosten höchstens verdoppelt werden dürfen, um die Schuldner vor einer untragbaren Schuldenlast zu schützen.