In Österreich steht die veterinärmedizinische Versorgung vor großen Herausforderungen. Die Präsident der Österreichischen Tierärztekammer, Mag. Kurt Frühwirth, hat ein umfassendes Forderungspaket vorgestellt, das dringend notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der tierärztlichen Versorgung an die zukünftige Bundesregierung richtet. Eine der zentralen Forderungen ist die finanzielle Attraktivierung der tierärztlichen Praxen, besonders im Bereich der Nutztiermedizin, um sicherzustellen, dass auch in ländlichen Regionen eine umfassende tierärztliche Betreuung gewährleistet werden kann, wie auf OTS.at berichtet.
Versorgungskrise und Ausbildungsreform
Eine aktuelle Studie zur „Veterinärmedizinischen Versorgung in Österreich“, die von der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer und dem Bundesministerium für Arbeit veröffentlicht wurde, zeigt, dass ein Drittel der Veterinärmediziner in Nutztierpraxen unterversorgt ist. Dies ist besorgniserregend, da viele Praktizierende der älteren Generation angehören und in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Dies könnte zu einem akuten Versorgungsengpass führen, besonders in strukturschwachen Regionen, wie Vetmeduni.ac.at hervorhebt. Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, müssen die Ausbildungsinhalte modernisiert, insbesondere die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte integriert werden.
Ein weiterer kritischer Punkt im Forderungspaket ist der Erhalt der Flexibilität für selbstständige Tierärzte und der Abbau bürokratischer Hürden, die den Praxisalltag erheblich belasten. Frühwirth fordert eine staatliche Unterstützung bei Mutterschutzregelungen, um die existenzielle Bedrohung für Tierarztpraxen zu verringern. Der Aufruf an die Politik ist klar: Um die tierärztliche Versorgung auf hohem Niveau zu sichern, müssen diese Elemente in das kommende Regierungsprogramm aufgenommen werden.
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