Thunberg auf Protestkurs: Israels Militär plant Abfangaktion!

Greta Thunberg und Aktivisten treiben mit der "Madleen" Hilfsgüter zum Gaza-Streifen, während Israel das Schiff abfangen will.
Greta Thunberg und Aktivisten treiben mit der "Madleen" Hilfsgüter zum Gaza-Streifen, während Israel das Schiff abfangen will. (Symbolbild/DNAT)

Gazastreifen, Palästina - Die Jacht „Madleen“, unter britischer Flagge, befindet sich seit dem 6. Juni auf dem Weg zum Gazastreifen. An Bord sind Klimaaktivistin Greta Thunberg und andere Aktivisten, die auf die humanitäre Krise im Gazastreifen aufmerksam machen möchten. Sie transportieren eine symbolische Menge an Hilfsgütern wie Reis und Babynahrung. Trotz der herausfordernden Umstände hat Thunberg Antisemitismusvorwürfe zurückgewiesen und sich wiederholt für die Palästinenser positioniert, was ihr sowohl Unterstützung als auch Kritik eingebracht hat. Aktuell werfen die Aktivisten Israel vor, ihre Kommunikationsgeräte zu stören, um eine mögliche Abfangaktion vorzubereiten. Laut Informationen von Kleine Zeitung planen israelische Streitkräfte, die Jacht abzufangen und in den Hafen Ashdod zu eskortieren.

In einer Erklärung von Israels Verteidigungsminister Israel Katz wird deutlich, dass die Armee die Ankunft des Schiffes verhindern soll. Katz bezeichnete die Menschen an Bord als „linksextremistische Aktivisten“ und betonte, niemand dürfe die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen. Diese Blockade, die seit 2007 besteht, wurde von Israel aufgrund der Machtübernahme der Hamas eingeführt, um Waffenlieferungen zu verhindern. Die Tagesschau berichtete, dass die Aktivisten, darunter auch Yasemin Acar aus Deutschland, versichern, dass sich keine Waffen an Bord befinden.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen

Der Gazastreifen steht derzeit unter erheblichem Druck, und die UNO warnt, dass 2,3 Millionen Menschen dort von Hunger bedroht sind. Der Blockade durch Israel hat dazu geführt, dass Hilfs- und Warenlieferungen stark eingeschränkt sind. Die ägyptische Regierung hat Israel dafür kritisiert, Hunger als Waffe einzusetzen. Laut dem Deutschlandfunk war die Blockade eine Folge der Weigerung der Hamas, eine Verlängerung der Feuerpause zu akzeptieren, was die Situation für die betroffenen Menschen weiter verschärft.

Ägypten hat sich als Vermittler in den Verhandlungen angeboten und fordert alle beteiligten Seiten auf, den Waffenstillstand aufrechtzuerhalten und die humanitären Bedingungen zu verbessern. Rima Hassan, eine französisch-palästinensische EU-Abgeordnete, betont die Notwendigkeit, die israelische Blockade zu beenden und auf die katastrophale Lage im Gazastreifen hinzuweisen. Sie selbst wurde im Februar die Einreise nach Israel verweigert.

Durch die aktuellen Entwicklungen rund um die Jacht „Madleen“ wird erneut auf die verheerenden Auswirkungen der Blockade aufmerksam gemacht. Vor dem Hintergrund eines anderen Vorfalls, bei dem 2010 israelische Kommandoeinheiten das türkische Schiff „Mavi Marmara“ enterten und dabei zehn Menschen töteten, sind die Sorgen um die Sicherheit der Aktivisten stark gestiegen.

Details
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen