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Bei den aktuellen Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP steht eine kontroverse Tempolimit-Anhebung auf 150 km/h auf den Autobahnen zur Debatte. Die Mobilitätsorganisation VCÖ warnt vor möglichen negativen Folgen dieser Maßnahme. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner äußerte in einem Gespräch mit den VN, dass es auf der Rheintalautobahn oft schwierig sei, die derzeitige Geschwindigkeitsgrenze von 100 km/h einzuhalten. Ein Umdenken scheint in der Bevölkerung jedoch stattzulfinden, wie zahlreiche Stimmen zeigen, die sich für eine Anhebung des Limits aussprechen.
Der Bregenzerwälder Andi Schneider ist überzeugt, dass 110 und 130 km/h nicht ausreichen. „Ungefähr 150 ist ideal“, meint er. Allerdings betont er, dass bei bestimmten Bedingungen, wie beispielsweise in Tunneln, ein hohes Tempo nicht gerechtfertigt sei. Helmut Sampl aus Dornbirn sieht die aktuelle Regelung als ausreichend an, hegt allerdings keine Einwände gegen eine leichte Erhöhung, während Eveline Hambammer aus Fußach, die häufig lange Strecken zurücklegt, ebenfalls die Idee für positiv hält, jedoch warnt, gefährliche Zonen nicht zu übersehen. Samuel Valenta nennt Tempo 150 gar „sinnvoll“ und verdeutlicht, dass er schneller ans Ziel gelangen möchte, wobei er auch hier eine differenzierte Regelung für verschiedene Autobahnabschnitte vorschlägt.
Gesellschaftliche Unterstützung für Tempolimits
Zusätzlich belegen Statistiken, dass Tempolimits in der breiten Bevölkerung Zustimmung finden. Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus 2011 befürworten 68% der EU-Bürger:innen niedrigere Fahrgeschwindigkeiten zur Emissionsreduktion. In der Schweiz hat sich die Akzeptanz für Tempolimits im Laufe der Jahre erheblich gesteigert. Bei einer Umfrage im Jahr 2005 sprachen sich bereits 86% der Autofahrer:innen für solche Regelungen aus. Jüngste Studien aus 2024 zeigen in Österreich eine nahezu gespaltene Meinung, mit 47% Befürworter:innen und 47% Gegner:innen von reduzierten Geschwindigkeitsgrenzen. Diese Entwicklungen werfen ein neues Licht auf die laufenden Diskussionen um das Tempolimit in Österreich und stellen die Meinungen der Menschen in den Mittelpunkt der Verkehrspolitik.
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