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Tag der Parlamentsforschung: Einblick in Wissenschaftsdebatte

Seit sechs Monaten läuft das „Forschungsjahr im Parlament 2023“, bei dem Forschungsprojekte die kritische Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der parlamentarischen Wissensressourcen ermöglichen sollen. Der „Tag der Parlamentsforschung“ im Juni 2023 markierte den Beginn des ersten Forschungsjahres, das im österreichischen Parlament vergeben wurde.

Ein zentrales Projekt im Rahmen des Forschungsjahres wird von der Wissenschaftshistorikerin Bianca Winkler durchgeführt. Sie ist die erste Forscherin, die ein Jahr lang mit den Ressourcen des Parlaments arbeitet. Ihr Projekt trägt den Titel „Die Rezeption von Wissenschaftsdiskursen in der Debattenkultur des Parlaments. Eine Inhaltsanalyse wissenschaftsbezogener Argumentationsstrategien in der politischen Diskursstruktur in Österreich“. Sie untersucht dabei, wie Nationalratsabgeordnete in Plenardebatten der Jahre 2020 bis 2022 über Wissenschaft sprechen und welche Vorstellungen von Wissenschaft sie dabei vermitteln.

Bianca Winkler hat zur Halbzeit ihres Forschungsprozesses einige interessante Erkenntnisse gewonnen. Sie fand heraus, dass in den Plenardebatten oft der Begriff „Wissenschaft“ in Verbindung mit dem Bildungsbereich verwendet wird. Politiker:innen fordern dabei Studien und evidenzbasierte Politik, insbesondere im Zusammenhang mit Themen wie dem Lehrermangel oder der Lehrerausbildung. Auch stellte sie fest, dass sich die Bedeutung des Begriffs „evidenzbasiert“ oder „evidenzorientiert“ verändert hat. Während es heute darum geht, wissenschaftlich fundierte Politik zu machen, wurde in den Debatten der 1920er und 30er Jahre eher darüber gesprochen, Soldaten oder Pferde „in Evidenz“ zu halten.

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Bianca Winkler plant, ihre Forschung in den kommenden Monaten durch leitfadengestützte Gespräche mit den Wissenschaftssprecher:innen der Nationalratsklubs weiter zu vertiefen. Die Ergebnisse dieser Interviews sollen dann mit einer Abfrage der Parlamentsdatenbank kombiniert werden, um das Verständnis des Wissenschaftsbegriffs im parlamentarischen Diskurs noch besser zu erfassen. Am zweiten „Tag der Parlamentsforschung“ im Juni 2024 wird sie ihre Ergebnisse präsentieren und plant außerdem die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse in einem wissenschaftlichen Journal.

Fazit: Das „Forschungsjahr im Parlament 2023“ läuft seit sechs Monaten und ermöglicht die kritische Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der parlamentarischen Wissensressourcen. Im Rahmen dieses Projekts untersucht die Wissenschaftshistorikerin Bianca Winkler die Rezeption von Wissenschaftsdiskursen in der Debattenkultur des Parlaments. Sie hat zur Halbzeit ihres Forschungsprozesses interessante Erkenntnisse gewonnen, darunter die Verwendung des Begriffs „Wissenschaft“ im Bildungsbereich und den Bedeutungswandel des Begriffs „evidenzbasiert“. Sie plant, ihre Forschung weiter zu vertiefen und ihre Ergebnisse beim zweiten „Tag der Parlamentsforschung“ zu präsentieren.

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Quelle/Referenz
parlament.gv.at

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