
Aktuelle Studien zeigen besorgniserregende Trends im Substanzkonsum unter Jugendlichen in Österreich. Laut der ESPAD-Studie, die in 37 europäischen Ländern durchgeführt wurde, gaben 18 Prozent der befragten Schüler an, mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Jeder Siebente hat in den letzten zwölf Monaten zu Cannabis gegriffen, während 7 Prozent in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumiert haben. Diese Erkenntnisse wurden auf Basis von Daten aus einer Befragung von 7.735 Schülern im Alter von 14 bis 17 Jahren erhoben und durch die Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Gesundheitsministeriums zusammengefasst.
Die Fokussierung des Berichts auf verschiedene Substanzen zeigt, dass Schnüffelstoffe, Mischungen aus Alkohol und Medikamenten sowie Lachgas häufige Konsumoptionen sind, die abseits von klassischen Drogen wie Alkohol und Nikotin favorisiert werden. Zudem hat jeder zehnte Schüler bereits an Glücksspielen teilgenommen, wobei regelmäßiger Glücksspielkonsum selten berichtet wird.
Rückgang des Konsums von Zigaretten und Alkohol
Ein positives Signal zeigt sich im Bereich des traditionellen Zigarettenkonsums: Schülerinnen und Schüler konsumieren weniger Zigaretten. Der Anteil hat sich von 49 Prozent im Jahr 2003 auf nur 23 Prozent im Jahr 2024 reduziert. Auch der Alkoholkonsum zeigt Veränderungen; während 60 Prozent der Befragten in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumierten, trinken etwa 20 Prozent regelmäßig, was mindestens sechs Mal pro Monat entspricht. Der langfristige Trend zeigt, dass sich der Anteil der Jugendlichen, die nie Alkohol konsumiert haben, seit 2007 vervierfacht hat.
Gleichzeitig ist ein Anstieg des Konsums neuer Produkte wie Nikotinbeuteln und E-Zigaretten zu verzeichnen. Der Konsum von E-Zigaretten ist von 7 Prozent im Jahr 2003 auf 29 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Diese Entwicklung ist relevant, da mehr Schüler berichteten, erste Erfahrungen mit E-Zigaretten gemacht zu haben als mit herkömmlichen Zigaretten.
Psychische Gesundheit und soziale Medien
Die Studienergebnisse verdeutlichen auch das Befinden der Jugendlichen. So geben 25 Prozent der Befragten an, ein niedriges Wohlbefinden zu empfinden, während 10 Prozent hohe psychische Belastungen zeigen. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen. Außerdem berichtet der Bericht über problematische Nutzungsverhalten im Zusammenhang mit sozialen Medien, das von vielen Schülern als besorgniserregender wahrgenommen wird als Glücksspiel oder digitale Spiele.
Von den Schülern, die an der Studie teilnahmen, zeigen 9 Prozent Anzeichen für risikobehafteten Alkoholkonsum, was auf die Notwendigkeit gezielter Präventionsstrategien hindeutet. Laut Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO ist der Substanzkonsum bei Jugendlichen eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Präventionsstrategien wie die Erhöhung von Verbrauchsteuern, das Verbot von Aromastoffen in Nikotin-Produkten und restriktive Werbemaßnahmen sind dringend notwendig, um diesem Trend entgegenzuwirken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz positiver Entwicklungen bei herkömmlichen Drogen, wie dem Rückgang des Zigarettenkonsums, neue Herausforderungen durch den Anstieg des Konsums von E-Zigaretten und anderen Substanzen bestehen. Diese Trends erfordern schnelles Handeln seitens der Verantwortlichen und der Gesellschaft.
Weitere Informationen über den Substanzkonsum unter Jugendlichen in Europa bietet der Bericht der WHO sowie detaillierte Auswertungen der Kurier und der Krone.
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