Stunden der Trauer: Hunderttausende Pilger beim letzten Abschied von Papst Franziskus

Petersplatz, Rom, Italien - Der Tod von Papst Franziskus, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb, hat in der römisch-katholischen Welt eine Welle der Trauer ausgelöst. Bevor er verstarb, hatte er mehrere Wochen in der Gemelli-Klinik in Rom aufgrund einer Lungenentzündung verbracht. Bekannt für seine volksnahe Art und sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz, wird er als einer der prägendsten Päpste der modernen Geschichte in Erinnerung bleiben. Am Ostersonntag 2025 spendete er noch den traditionell gefeierten Segen „Urbi et Orbi“.

Vor dem Petersdom bildete sich heute bereits vor 8.00 Uhr eine etwa einen Kilometer lange Warteschlange von Gläubigen, die dem verstorbenen Papst die letzte Ehre erweisen wollten. Die Warteschlange schlängelte sich in Zick-Zack über angrenzende Plätze und Straßen, während Ordnungskräfte und freiwillige Helfer den Verkehr regelten. Um 7.00 Uhr begannen Sicherheitskräfte, die Trauergäste in den Petersdom zu lassen, wo der Sarg des Papstes bis Freitagabend geöffnet bleibt. Danach wird er für die Trauerfeier und Beisetzung am Samstag verschlossen.

Vorbereitung auf die Papstwahl

Während die Gläubigen im Petersdom ihre Trauer bekunden, beraten die Kardinäle über wichtige Entscheidungen und das bevorstehende Konklave. Die Generalkongregation der Kardinäle, die seit Dienstag hinter den Mauern des Vatikans stattfindet, bietet eine Plattform für Austausch und Allianzen. Bei bereits zwei durchgeführten Treffen waren zunächst rund 60 und beim zweiten über 100 Kardinäle anwesend. Schätzungen zufolge könnte das Konklave zur Wahl des neuen Papstes Anfang Mai in der Sixtinischen Kapelle beginnen.

Von den 135 wahlberechtigten Kardinälen unter 80 Jahren haben zwei aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Die Details zur kommenden Papstwahl, die unter den Begriffen „papabile“ und wahlberechtigte Kirchenmänner bekannt ist, werden mit Spannung erwartet. Zu den potenziellen Favoriten zählen Kardinal Luis Antonio Tagle, Pietro Parolin und Matteo Zuppi. Auch konservative Kandidaten wie Péter Erdö und Raymond Burke sind im Gespräch. Interessanterweise wurden rund zwei Drittel der derzeit wahlberechtigten Kardinäle von Franziskus berufen, was auf eine gewisse Kontinuität hindeutet.

Trauerfeier und Beisetzung

Die Trauerfeierlichkeiten, die viele Staatsgäste und Hunderttausende Gläubige anziehen werden, werden unter der Verantwortung des Camerlengo, dem Kardinalkämmerer des Vatikans, organisiert. Nach der Messe auf dem Petersplatz wird der Sarg zur Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo die eigentliche Beisetzung am 26. April 2025 stattfinden wird. Der verstorbene Papst wird auf eigenen Wunsch in einer besonderen Nische nahe einer verehrten Marienikone bestattet.

Nach dem Tag der Beisetzung beginnt die „Novemdiales“, eine neuntägige Trauerzeit, während der täglich Messen im Petersdom gefeiert werden. Diese Zeit bietet eine besondere Gelegenheit für alle Kardinäle, zusammenzukommen und die Wahl ihres neuen Oberhauptes vorzubereiten. In dieser schweren Stunden bleiben die höchsten Sicherheitsvorkehrungen im gesamten Gebiet Roms in Kraft, um die Sicherheit der ankommenden Trauergäste zu gewährleisten.

Die Beisetzung wird weltweit in den Medien übertragen, unter anderem von ARD, ZDF und dem Vatikanfernsehdienst, und bringt die Trauer um Papst Franziskus in die Stuben von Millionen Menschen. Seine beeindruckende Lebensgeschichte und bedeutende Beiträge zur Welt werden nicht nur von den Gläubigen, sondern auch von internationalen Würdenträgern gewürdigt, die an den Feierlichkeiten teilnehmen werden.

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Ort Petersplatz, Rom, Italien
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