Im Herzen Wiens wird ein wegweisendes Projekt zur Verbesserung der Epilepsie-Diagnostik umgesetzt. Die Klinik Hietzing hat eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen der Neurologischen Abteilung und der 3. Psychiatrischen Abteilung ins Leben gerufen, um die Behandlung von Epilepsie-Patienten entscheidend zu optimieren. Trotz moderner Diagnosemethoden bleibt die Epilepsie in 20-30 Prozent der Fälle ungenau erfasst. Christoph Baumgartner, Vorstand der Neurologischen Abteilung, weist darauf hin, dass Fehldiagnosen oft zu verzögerten Behandlungen führen. Wie berichtet wurde, setzt die Klinik auf stationäres Video-EEG-Monitoring, um präzise Diagnosen zu stellen. Dabei zeigt sich häufig, dass psychosomatische Ursachen hinter den Anfällen stecken können.
Zusätzlich zur epdileptologischen Betreuung bietet die Ambulanz der Klinik Hietzing auch Hilfe für Patienten mit Anfallserkrankungen unbekannter Herkunft an. Diese reichen von psychogenen nicht-epileptischen Anfällen bis hin zu Schlaferkrankungen. Ein wichtiger Fokus dieser Ambulanz liegt auf der Möglichkeit operativer Eingriffe und der postoperative Nachsorge. Dies trägt maßgeblich zur klärenden Abgrenzung zwischen verschiedenen Anfallstypen bei, da sich deren Symptome oft stark ähneln, berichtete das Lmu-Klinikum. Die enge Verbindung zwischen Neurologie und Psychiatrie ist nicht nur historisch begründet, sondern auch angesichts der Komplexität von Diagnosen unerlässlich. Oberarzt Lorenz Pollak erläutert, dass etwa 10-15 Prozent der vermeintlichen Epilepsie-Patienten funktionelle, dissoziative Anfälle haben, die oft mit epileptischen Anfällen verwechselt werden. Die Zusammenarbeit in der Klinik ermöglicht nun eine umfassende Betreuung der Patienten ohne zusätzliche Überweisungen. Die Expertise beider Fachrichtungen hilft, Missverständnisse aufzuklären und sorgt dafür, dass Patienten endlich die ihnen zustehende, korrekte Diagnose und Behandlung erfahren.
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