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Die Energiekrise in Österreich spitzt sich zu: Laut einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) wird der Strompreis im kommenden Jahr um satte 37 % höher ausfallen. Hintergrund ist das Auslaufen der Strompreisbremse, die keine längere Stabilität mehr gewährleisten kann. Pro Haushalt könnte das zu Mehrkosten von durchschnittlich 435 Euro führen, zusätzlich zu den Netzkosten, die sich auf bis zu 290 Euro belaufen, wie heute.at berichtet. Sebastian Koch, Forscher am IHS, warnt: „Temporäre Preissenkungen wirken eben nur für begrenzte Zeit. Nach dem Auslaufen der Regelungen wird mit Jänner 2025 ein sprunghafter Anstieg der Strompreise erwartet.“ Die zu erwartenden Preissteigerungen könnten auch die Inflationsrate um etwa einen Prozentpunkt erhöhen.
Ein weiterer Konflikt bahnt sich an: Das Bundesverfassungsgericht wird heute ein Urteil zur Strompreisbremse verkünden, die Verbraucher vor exorbitanten Kosten bewahren sollte. Diese wurde teilweise mit Überschussgewinnen von Erzeugern erneuerbarer Energien finanziert. Gewerkschaften und betroffene Unternehmen klagen gegen die Abschöpfung dieser Überschüsse, insgesamt rund 200 Millionen Euro. Sollte das Gericht die Abschöpfungsregelung für rechtswidrig erklären, droht eine Rückzahlung an die Erzeuger, was zu einem erheblichen administrativen Aufwand führen könnte. Zudem könnte das Urteil den Bundeshaushalt stark belasten, wie tagesschau.de berichtet.
Zusammengefasst steht Österreich an einem kritischen Wendepunkt: Während die Energiepreise auf einen Rekordwert steigen, könnte das bevorstehende Urteil gravierende finanzielle Auswirkungen für die Anbieter erneuerbarer Energien und die Verbraucher selbst haben. Inmitten dieser Unsicherheiten bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bis zum Jahreswechsel entwickeln wird.
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