
Am Montagabend, dem 14. April 2025, kam es in den Städten Stockerau und Leitzersdorf zu einem erheblichen Stromausfall, der rund 4.500 Haushalte betroffen hat. Der Ausfall wurde um 19:52 Uhr registriert, und die Situation führte zu einer Überlastung der Störungshotline der Energieverteilung Niederösterreich (EVN), da zahlreiche Anrufe eingingen. Aktuell sind nur noch etwa 500 Haushalte ohne Strom, und die Netzanbieterin „Netz Niederösterreich“ hat den Vorfall bestätigt. Die Ursache des Stromausfalls wird derzeit untersucht, es wird jedoch erwartet, dass die Stromversorgung bald schrittweise wiederhergestellt werden kann, was die betroffenen Bürger hoffnungsvoll stimmt.
Die Problematik des Netzausbaus steht in den letzten Jahren zunehmend im Fokus, da der Strombedarf in Österreich stetig ansteigt. Laut wko.at wird dieser Anstieg durch verschiedene Faktoren bedingt, darunter der Einsatz von Wärmepumpen, die Zunahme von Elektrofahrzeugen und die Elektrifizierung der Industrie. Daten des Umweltbundesamts zeigen, dass der Strombedarf von 74 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2021 auf schätzungsweise 125 TWh im Jahr 2040 steigen könnte. Um die Vorgaben zur 100-percentigen Versorgung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen, sind erhebliche Investitionen und Ausbaumaßnahmen nötig.
Zusammenhang mit Netzausbau
Der Netzausbau ist nicht nur für die aktuelle Situation in Stockerau und Leitzersdorf von Bedeutung, sondern auch Teil eines größeren Plans, der den gesamten Energiesektor in Österreich betrifft. Der oberste Gerichtshof hat kürzlich zugunsten von rund 98.000 Kunden entschieden, die bereits gezahlte Netzzutrittspauschalen zurückerstattet bekommen sollen. Dies betrifft vor allem Betreiber von Erzeugungsanlagen, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sieht vor, dass diese Betreiber zur Finanzierung von Netzausbaumaßnahmen beitragen müssen. Der OGH stellte jedoch klar, dass solche Pauschalen nur erhoben werden dürfen, wenn tatsächliche Ausbaumaßnahmen erforderlich sind.
Die Rückerstattungen sollen noch in diesem Jahr beginnen, und betroffene Kunden werden proaktiv durch Netz NÖ informiert. Diese Kontextualisierung zeigt, wie wichtig ein funktionierendes und erweiterungsfähiges Stromnetz für die Zukunft des österreichischen Energiesystems ist.
Nachhaltige Lösungen für die Zukunft
Um die Balance zwischen Stromerzeugung und Verbrauch aufrechtzuerhalten und Engpässe zu vermeiden, plant die Austrian Power Grid (APG) bis 2032 Investitionen von rund 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Übertragungsnetzes. Dies umfasst die Errichtung von etwa 400 km neuen Leitungen, die Aufrüstung vorhandener Infrastrukturen sowie die Generalerneuerung weiterer Strecken. In Anbetracht der Energiewende wird die Notwendigkeit für eine stärkere Integration von erneuerbaren Energien, z.B. durch Wind- und Solarenergie, immer deutlicher.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen wird deutlich, dass nicht nur kurzfristige Lösungen wie die Wiederherstellung der Stromversorgung für die betroffenen Haushalte in Stockerau und Leitzersdorf erforderlich sind, sondern auch langfristige Investitionen und strategische Planung, um die Stabilität und Nachhaltigkeit der zukünftigen Energieversorgung zu garantieren.
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