
Am Dienstagvormittag wurde das Bürogebäude der FPÖ in Wien-Meidling mit einer Steinschleuder angegriffen. Der Vorfall, der sich in der Bonygasse 27 im 12. Bezirk ereignete, führte dazu, dass ein unbekannter Täter mit einer Stahlschleuder auf die Fenster des Gebäudes schoss. Ein Foto zeigt eine Stahlkugel, die im Sicherheitsglas steckte, was die Verwendung der Schleuder belegt. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen und sucht nach dem Täter, der bisher nicht identifiziert werden konnte. Krone berichtet, dass dies nicht der einzige Vorfall in der Region war, der die FPÖ in den Fokus negativer Berichterstattung rückt.
In einem weiteren Vorfall wurde die Fassade des FPÖ-Hauses in Wien-Meidling mit dem Spruch "Ganz Wien hasst die FPÖ" sowie einem obszönen Bild beschmiert. Die FPÖ, die sich über die permanenten Angriffe beklagt, bezeichnete diese Aktion als neuen Höhepunkt der Hetze gegen ihre Partei. Der Wiener FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf und die Bezirksparteiobfrau Petra Steger verurteilten die Vandalenakte scharf und machten politische Gegner für die Diffamierungen verantwortlich. Steger erstattete Anzeige bei der Polizei, die nun gegen Unbekannt ermittelt. Zudem wies die FPÖ darauf hin, dass die Kosten für die Entfernung der Schmierereien vom Hauseigentümer zu tragen seien. Heute betonte, dass die FPÖ Bedenken äußert, dass solche Beschädigungen zu körperlichen Übergriffen führen könnten, und erinnerte dabei an eine Messerattacke auf eine FPÖ-Veranstaltung im vergangenen Jahr.
Rechtsextremismus und politische Gewalt in Österreich
Die jüngsten Vorfälle stehen im Kontext eines zunehmenden Rechtsextremismus in Österreich. Laut einem Sicherheitsbericht des Innen- und Justizministeriums wurden 2017 über 1.000 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund dokumentiert. Während 2017 ein Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden konnte, bleibt das Thema dennoch relevant. Die taz berichtet, dass Verurteilungen aufgrund rechtsextremer Delikte seit 2015 stark zugenommen haben. Diese Taten betreffen vor allem antisemitische und rassistische Hetze, wobei die Mehrheit der Täter Männer sind.
Das Phänomen des Rechtsextremismus in Österreich hat auch historische Wurzeln, und moderne populistische Parteien, zu denen auch die FPÖ zählt, formulieren diese Themen zunehmend so, dass sie sich nicht strafbar machen. Andreas Peham, ein Experte für Rechtsextremismus, bestätigt den anhaltenden Einfluss extremistischer Ideologien, insbesondere in Krisenzeiten, in denen die Anfälligkeit für solche Tendenzen steigt. Auch wenn die FPÖ behauptet, gewalttätige „rechte Proteste“ zu verhindern, bleibt abzuwarten, wie lange rechtsextreme Gruppierungen in ihrer Zurückhaltung bleiben, solange die FPÖ in der Regierung ist.
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