Im August 2024 war ein besorgniserregender Anstieg der Arbeitslosigkeit im Arbeitsmarktbezirk Weiz zu beobachten. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen stieg um alarmierende 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Zuwachs von 124 Personen entspricht. Dieser Trend zeigt sich auch in den angrenzenden Bezirken, wie zum Beispiel Gleisdorf, wo die Situation noch dramatischer aussieht. Der Arbeitsmarkt zeigt zwar nach wie vor eine gewisse Stabilität, doch die dargelegten Zuwächse werfen Fragen auf.
Die betroffenen Sektoren, insbesondere der Handel, das Gastgewerbe und der Verkehrssektor, stehen stark unter Druck. So muss der Bezirk Weiz sich hinter Murau und Liezen einreihen, was die landesweiten Arbeitslosenzahlen betrifft. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent bleibt Weiz vergleichsweise günstig, allerdings stellt der Anstieg gegenüber den Vorjahren einen Besorgnis erregenden Trend dar.
Männer und Jugendliche besonders betroffen
Besonders dramatisch ist der Anstieg unter Männern, die mit 32,4 Prozent überdurchschnittlich betroffen sind. Dies steht im deutlichen Kontrast zu den 11,5 Prozent bei Frauen. Eine weitere auffällige Gruppe sind Personen mit Behinderung: Ihre Arbeitslosigkeit stieg um 60 Prozent. Auch bei ausländischen Staatsbürgern wurde ein Anstieg von 63,1 Prozent registriert. Diese Zahlen verdeutlichen, dass insbesondere vulnerable Gruppen wie Jugendliche und Menschen mit Behinderung unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen leiden.
Eine markante Zunahme ist auch unter den über 50-Jährigen zu verzeichnen: Ihre Arbeitslosigkeit stieg um 24,9 Prozent. Bei der Altersgruppe der unter 25-Jährigen gab es ebenfalls einen signifikanten Anstieg von 22,1 Prozent. Diese Zunahme unter den jungen Menschen ist besonders besorgniserregend, da sie nicht nur den Arbeitsmarkt betroffen macht, sondern auch Auswirkungen auf künftige Generationen haben könnte.
Gleisdorf: Höchste Zunahme in der Steiermark
Der Verkehrswesen, ein bisher stabiler Sektor, kämpft nun mit einem Anstieg von 64,5 Prozent bei der Arbeitslosigkeit. Ähnlich sieht es in der Produktion und im Gesundheitswesen aus, die ebenfalls hohe Zuwächse aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass sich der Druck nicht nur auf den Arbeitsmarkt auswirkt, sondern auch das allgemeine wirtschaftliche Klima widerspiegelt.
In Gleisdorf ist besonders die Jugendarbeitslosigkeit besorgniserregend. Unter den Jugendlichen sprang die Zahl um 51,4 Prozent auf insgesamt 112 Personen. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind ebenfalls stark betroffen: Ihre Anzahl stieg um 22,5 Prozent und bei anerkannten Behinderten sogar um 69,2 Prozent. Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf die Bemühungen um Inklusion und Chancengleichheit im Arbeitsmarkt.
Trotz der alarmierenden Zahlen bleibt die Perspektive des Stellenmarkts im Bezirk Weiz vergleichsweise positiv. Ende August 2024 wurden 415 offene Stellen gemeldet, während 184 neue Stellenaufträge und 31 Lehrstellen hinzukamen. Dies lässt zumindest die Hoffnung auf bescheidene Fortschritte in bestimmten Bereichen aufrechterhalten.
Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass der Arbeitsmarkt in beiden Bezirken unter Druck steht, wobei insbesondere Jugendliche und vulnerable Gruppen im Fokus stehen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die jeweilige Wirtschaftspolitik auf diese Herausforderung reagieren kann.