In den kommenden Stunden und Tagen sind die Wetterbedingungen in der Steiermark alles andere als stabil. Während die Tauernautobahn mit einem Schneezuwachs von mindestens 30 Zentimetern rechnen muss, sehen sich die weststeirischen Regionen einer drohenden Kombination aus Sturmböen, Starkregen und überfrierendem Schnee gegenüber, vor allem ab einer Höhe von 1.000 Metern. Besonders die A2-Südautobahn ist betroffen, wo die Nachwirkungen des Hochwassers vom Sommer noch immer spürbar sind.
Ein unheilvoller Tiefdruckbereich zieht derzeit von Slowenien über die Kor- und Packalpe in Richtung Steiermark. Der Bezirk Voitsberg ist bereits stark betroffen, hier fallen die Regenmengen derzeit in Strömen und es ist in den nächsten zwei Tagen weiterhin mit einer Zunahme der Niederschläge zu rechnen.
Effektive Vorbereitungen der Autobahnmeisterei
Markus Bratschko, der Leiter der Autobahnmeisterei Unterwald, hat mit seinem Team umfassende Vorkehrungen für die bevorstehenden Wetterkapriolen getroffen. Am Salzstiegl, auf der Pack, der Hebalm sowie am Gaberl wird für das kommende Wochenende mit Schneefall gerechnet. Der Kalcherkogeltunnel, der sich auf 1.059 Metern Höhe befindet, gehört zu den Einsatzorten mit prioritärem Fokus. „Wir haben bereits zwei vollbestückte Räumfahrzeuge für den Winterdienst umgerüstet und sind bereit, bei Bedarf zusätzliche Fahrzeuge mit Schneepflügen auszustatten,“ Augenblicklich ist die gesamte Mannschaft in erhöhter Einsatzbereitschaft, so Bratschko.
Die größte Herausforderung stellt jedoch nicht der Schneefall dar, sondern die prognostizierten Regenmengen und starken Winde. Der Leiter der Autobahnmeisterei warnt: „Da viele Schäden an der Autobahn von den Sommerereignissen noch nicht behoben sind, könnte die Kombination aus Starkregen und bereits geschädigten Böden zu kritischen Situationen führen.“ Besonders die Stabilität des Bodens ist ein Thema, denn bei den aktuellen weichen Untergründen könnte es zu weiteren Problemen kommen.
Notfallmaßnahmen in den Tunneln
Um auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein, wurden in allen Tunneln Notstromaggregate installiert, ebenso in der Autobahnmeisterei selbst. Ein Testlauf dieser Systeme wurde bereits erfolgreich durchgeführt. Bratschko hofft inständig, dass die Verkehrsteilnehmer von massiven Schwierigkeiten aufgrund von Schneefall verschont bleiben, insbesondere, da viele noch mit Sommerreifen unterwegs sind. „Falls die Schneefallgrenze sinkt, könnten chaotische Zustände auf den Straßen entstehen,“ fügt er hinzu.
Angesichts der düsteren Wettervorhersagen haben bereits mehrere Veranstaltungen am Wochenende Unterbrechungen erfahren. Dazu gehören das Bergturnfest in Ligist sowie das Craft-Beer-Festival in Köflach und das Familienfest in Bärnbach, die allesamt abgesagt wurden, um das Wohl der Teilnehmer zu gewährleisten.
Die anhaltenden und sich zuspitzenden Wetterbedingungen erfordert nicht nur schnelles Handeln und die Mobilisierung von Ressourcen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den betroffenen Gemeinden. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur so intakt wie möglich bleibt und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden kann.