In der charmanten Gemeinde Maria Lankowitz haben die frisch gebackenen Gastronomen Mihaela Stijak und Mauro Canu einen bemerkenswerten Schritt gewagt. Erst vor wenigen Monaten, Ende April, feierten sie die Eröffnung ihrer Trattoria „Tzia Maria“. Was ursprünglich als Stabilitätsritt in einem eher ländlichen Raum gestartet wurde, hat sich schnell zu einem beliebten Anlaufpunkt entwickelt. Mit ihren Wurzeln in großen Städten wie Graz und einem umfassenden Küchenhorizont bringen sie eine frische Perspektive in die ruhige Gemeinde.
Der Umzug von der Stadt ins ländliche Umfeld birgt Herausforderungen und Chancen. Die beiden Unternehmer stellen fest, dass die Atmosphäre hier ganz anders ist. Mauro Canu, der aufgrund seiner familiären Verbindungen zur katholischen Kirche ein besonderes Interesse an den spirituellen Werten der Gemeinschaft hat, eröffnet mit einer innovativen Idee: Ein Rabatt auf die Restaurantkosten für diejenigen, die am Sonntag einen Gottesdienst besucht haben. „Wir müssen die ehrliche Kirche unterstützen“, betont er, während er auf den Rückgang der Kirchbesuche hinweist, den er bedauert.
Ein besonderes Angebot für die Gemeinde
Nur wenige Monate nach ihrer Eröffnung machen Canu und Stijak von sich reden. Für jeden Gast, der am Sonntag den Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Lankowitz besucht, offeriert die Trattoria einen Rabatt von zehn Prozent auf die Konsumation. Dies zeigt nicht nur ihren starken Bezug zur lokalen Gemeinschaft, sondern auch den Wunsch, die Traditionen und kulturellen Werte der Region zu fördern. „Natürlich gibt es in der Kirche Aspekte, die geschäftlich sind, aber hier in Maria Lankowitz liegt uns viel daran, die Menschen zusammenzubringen und den Gottesdienst zu unterstützen“, ergänzt Canu.
Die Resonanz der Gäste ist durchweg positiv, und die Kombination aus gutem Essen und einem besonderen sozialen Engagement zieht viele Besucher an. Die Gerichte werden mit frischen, lokalen Zutaten zubereitet, was den Gästen nicht nur, sondern auch das familiäre Gefühl von Zugehörigkeit näher bringt. Mihaela Stijak, die zuvor in einem Hotel tätig war und dort bis zu 500 Gäste bediente, spürt den Unterschied. „Hier wird man nicht nur als Restaurantbesitzer wahrgenommen, sondern als Teil der Gemeinschaft“, beschreibt sie die herzliche Atmosphäre.
Geplante Erweiterungen trotz Herausforderungen
Der Start war für die beiden Gastronomen aufregend, doch die Realität bringt auch Herausforderungen mit sich. Vor allem die Personalsituation bereitet ihnen Sorgen, da viele Ideen für Veranstaltungen und Aktivitäten auf unbestimmte Zeit verschoben werden müssen. Canu und Stijak bekunden den Wunsch, an Veranstaltungen wie „Z’somm stiahn“ am Schlossplatz teilzunehmen, jedoch benötigen sie dafür mehr Unterstützung. „Wir haben tolle Pläne, aber ohne das passende Personal ist es schwierig, diese umzusetzen“, so Canu.
Für die kommende Saison haben sie jedoch bereits einen weiteren Schritt in ihrer Planung festgelegt: Am Pibersteinersee werden sie mit einem eigenen Stand präsent sein, um ihre köstlichen Speisen und die Philosophie ihrer Trattoria einer noch größeren Zahl von Menschen näherzubringen. Mit ihrem Engagement und ihren beachtlichen kreativen Ideen scheinen die beiden die Herzen der Gemeinde und darüber hinaus zu gewinnen.
Die Entwicklung der „Tzia Maria“ ist ein Beispiel dafür, wie Gastronomie auch in kleineren Gemeinden florieren kann, indem man nicht nur auf kulinarische Traditionen setzt, sondern auch auf gesellschaftliche Werte und Gemeinschaftsorientierung. Der frische Wind, den Stijak und Canu in die Region bringen, könnte ein Ausgangspunkt für weitere positive Veränderungen in Maria Lankowitz sein.