Die Diskussion um die B70-Trasse zieht sich nun bereits über mehrere Monate und die Geduld der Anwohner im Bezirk Voitsberg wird zunehmend strapaziert. Ursprünglich wurde damit gerechnet, dass die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bereits im Januar 2024 vorliegen würden, aber das Verfahren hat sich bis jetzt verzögert. Bis September gab es bereits 18 Gutachten, doch eines steht noch aus, was die Unsicherheit weiter verstärkt.
Bei der zuständigen Landesrätin Ursula Lackner, die sowohl regionalpolitisch als auch in ihrer Funktion als Genehmigungsbehörde agiert, sieht man klare Spannungen. Einerseits befürwortet sie den Ausbau der B70, um die positive Entwicklung des Bezirks zu fördern. Andererseits steht sie dafür ein, dass das Genehmigungsverfahren vollkommen unabhängig und ohne politischen Einfluss ablaufen müsse.
Politische Position und Entscheidungserwartungen
Die Debatte um die B70-Trasse hat auch im Landtag an Bedeutung gewonnen. In einer jüngsten Sitzung wurde die Angelegenheit erneut von der FPÖ aufgegriffen, und die aktuelle Sachlage wurde präsentiert. Die Vielzahl der eingegangenen Stellungnahmen betrifft essentielle Schutzgüter des UVP-Gesetzes. Diese Schutzgüter umfassen nicht nur Menschen, sondern auch die biologische Vielfalt, einschließlich der Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume. Dies zeigt, wie komplex und verantwortungsvoll dieser Entscheidungsprozess ist.
Die bereits eingeholten 17 Gutachten von amtlichen und einem nichtamtlichen Sachverständigen zeugen von der Verantwortung, die mit dieser Prüfung einhergeht. Frau Lackner betont, dass eine unabhängige Bewertung durch die zuständige UVP-Behörde von größter Wichtigkeit ist. In ihrer Einschätzung rechnet sie damit, dass die ausstehenden Genehmigungen bis Ende 2025 erteilt werden.
Das Warten auf die B70-Trasse resultiert nicht nur aus bürokratischen Verzögerungen, sondern wird auch durch die Beunruhigung in der Bevölkerung verstärkt. Mehrere Unfälle auf der aktuellen Verkehrsroute haben die Forderungen nach einer schnelleren Entscheidung angeheizt. Die Bürgerinnen und Bürger zeigen sich frustriert über die anhaltende Ungewissheit.
In einer aktuellen Sitzung des Petitionsausschusses hätten die Befürworter der Trasse gehofft, Gehör zu finden. Insbesondere die befürchteten negativen Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die von der Initiative negativ beeinflusst werden könnte, standen auf der Agenda. Allerdings wurde ihr Antrag, betroffene Bäuerinnen und Bauern in die nächste Sitzung einzuladen, von den anderen im Ausschuss vertretenen Parteien abgelehnt. Diese politische Blockade trägt zur Frustration und Unsicherheit bei.
Die anhaltenden Gespräche über die B70-Trasse zeigen nicht nur die politischen Spannungen, sondern auch die verschiedenen Interessengruppen, die in diesen Prozess involviert sind. Während die einen auf den Ausbau setzen, um die regionale Infrastruktur zu verbessern, befürchten andere erhebliche negative Auswirkungen auf ihre Lebensgrundlage.
Die Frage bleibt, ob die Trasse irgendwann gebaut wird und welche konkreten Entscheidungen in naher Zukunft fallen werden. Die Ungewissheit in der Region Voitsberg wird weiterhin massiv spürbar sein, während alle Beteiligten auf das eine fehlende Gutachten warten, das wie der letzte Dominostein in dieser komplizierten Genehmigungsreihe agiert.