In der kleinen Gemeinde Kainach steht ein Wechsel an der Spitze bevor: Bürgermeister Viktor Schriebl, der über zwei Jahrzehnte hinweg die Geschicke der Gemeinde lenkte, hat seinen Rücktritt erklärt. Sein Nachfolger, Bernd Gratzer, bisher Vizebürgermeister und Amtsleiter, ist nun damit betraut, die Gemeinde in die Zukunft zu führen. Gratzer nimmt diese neue Herausforderung ernst und zeigt sich gegenüber den Bürgern dankbar und demütig für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird.
Gratzer, der den Menschen in Kainach durch seine bisherigen Funktionen gut bekannt ist, blickt voller Zuversicht auf die Herausforderungen, die vor ihm liegen. „Die letzten Jahre haben wir gemeinsam wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Die Erwartungen an mich sind hoch, und ich bin entschlossen, diesem Vertrauen gerecht zu werden“, so der neue Bürgermeister. Sein Fokus liegt auf der Kinderbetreuung, einem drängenden Thema, das auch in Kainach vor großen Herausforderungen steht.
Die Zukunft der Kinderbetreuung
In vielen Familien ist es heute oft nicht mehr möglich, dass Großeltern oder Verwandte die Betreuung übernehmen. Daher wird der Ruf nach einer höheren Anzahl an Betreuungsplätzen förmlich lauter. Obwohl Kainach bereits über einen Kindergarten mit Nachmittagsbetreuung und eine Ganztagesschule verfügt, mangelt es an Plätzen für Kinder unter drei Jahren. „Wir stehen unter Druck, da die Eltern immer öfter auf uns zukommen, und wir wollen sicherstellen, dass niemand leer ausgeht“, sagt Gratzer. Der Plan sieht vor, eine alterserweiterte Gruppe zu bilden und somit mehr Kindern den Zugang zu Betreuung zu ermöglichen.
Ein bedeutendes Projekt steht in Verbindung mit der Freiwilligen Feuerwehr: Der Bau eines zusätzlichen Geschosses. Hier sollen neue Umkleiden und Sanitäranlagen entstehen, um die Anforderungen an die moderne Ausstattung zu erfüllen. „Die Umkleiden sind momentan nicht zeitgemäß, und wir müssen hier nachbessern“, erklärt Gratzer. Dieses Erweiterungsprojekt ist nicht nur für die Feuerwehr von Bedeutung, sondern auch ein Schritt in Richtung eines verbesserten Dienstes für die gesamte Community.
Natürlich bleibt auch das Thema Digitalisierung nicht auf der Strecke. Mit dem fast abgeschlossenen Glasfaserausbau soll ganz Kainach schnelles Internet erhalten – wichtig für das tägliche Leben und die Kommunikation. „Mit diesem Ausbau verbessern wir nicht nur die Lebensqualität, sondern erhöhen auch die Sicherheit, insbesondere in Notfällen“, hebt der neue Bürgermeister hervor.
Der Sport in der Gemeinde wird durch eine neu geplante Mountainbikestrecke belebt. „Wir haben einen Vertrag mit den Österreichischen Bundesforsten unterschrieben, und der öffentliche Zugriff soll hier bald gewährleistet sein. Mithilfe von EU-Fördermitteln werden wir die Strecke ausbauen und beschildern, und aller Voraussicht nach kann sie im Frühjahr 2025 eröffnet werden“, teilt Gratzer mit. Diese Maßnahme soll nicht nur die Freizeitgestaltung fördern, sondern auch den Tourismus ankurbeln, was für Kainach von Vorteil wäre.
Trotz dieser vielen Verantwortung kann der neue Bürgermeister auf die Unterstützung eines engagierten Gemeinderates sowie der aktiven Bürger zählen. Der Dank für das ehrenamtliche Engagement ist ihm ein wichtiges Anliegen: „Wir haben viele Menschen in der Gemeinde, die sich für andere einsetzen. Im März wurden vier Personen für ihre wertvolle Arbeit mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.“
Die bevorstehenden Veranstaltungen in Kainach tragen zur Belebung der Dorfgemeinschaft bei, unter anderem ein Almabtrieb mit Pferdesegnung, der lokale Traditionen und Zusammenhalt fördert. „Diese Veranstaltungen sind wichtig, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und unsere Traditionen lebendig zu halten“, blickt Gratzer optimistisch in die Zukunft.
Der neue Bürgermeister bringt frischen Wind in die Gemeinde, und viele Kainacherinnen und Kainacher setzen große Hoffnungen auf seine Amtszeit. Fest steht, dass Kainach in Zeiten des Wandels auf einen engagierten und verantwortungsbewussten Führungsstil angewiesen ist.