Die Oststeiermark und insbesondere die Südoststeiermark zeichnen sich nicht nur durch ihre beeindruckenden Landschaften aus, sondern auch durch die herausragenden Bemühungen ihrer Bürger im Bereich des Naturschutzes. Bei der kürzlich stattgefundenen Verleihung des „Landespreises für naturverbundene Lebensräume“ wurden drei bemerkenswerte Auszeichnungen vergeben, die die wertvolle Arbeit zur Erhaltung der lokalen Biodiversität würdigen. In diesem Jahr können sich Karin Grassl-Huber aus Klöch, Mario Gutmann-Etl aus Feldbach und Franz Karl Kottulinsky aus Neudau als Preisträger feiern lassen.
Die atemberaubenden Wiesen, Wälder und Gewässer der Steiermark sind die Heimat vieler Pflanzen- und Tierarten. Der neue Landesvertragnaturschutz (LAV), eingeführt durch Landesrätin Ursula Lackner, hat zum Ziel, die Bevölkerung in den Naturschutz einzubeziehen und die Naturvielfalt zu fördern. Die ausgezeichneten Projekte stehen beispielhaft für das Engagement der Einheimischen und deren Beitrag zum Natur- und Artenschutz.
Vielseitige Lebensräume in der Südoststeiermark
Die Südoststeiermark, bekannt für ihre Biodiversität, hat mit den Preisgekrönten ein Zeichen gesetzt. Die Feuchtwiesen von Karin Grassl-Huber zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt an Seggen-Arten aus und sind Lebensraum für zahlreiche Amphibien. Diese Wiesen, wegen ihrer feuchten Böden und speziellen geographischen Gegebenheiten anspruchsvoll zu bewirtschaften, erhalten durch den Vertragsnaturschutz eine notwendige Pflege, die sicherstellt, dass die Wiesen nicht aus der Balance geraten. Die Erhaltung solch nährstoffarmer Flächen ist entscheidend für die Artenvielfalt, denn damit wird der Lebensraum für unzählige Tierarten, insbesondere für Schmetterlinge und Käfer, gesichert.
Mario Gutmann-Etl aus Feldbach erhielt seine Auszeichnung für die Vielzahl von Lebensräumen auf seiner Wiese. Ob Halbtrockenrasen in den höhergelegenen Bereichen oder feuchte Wiesen mit Hochstauden in den tiefergelegenen Teilen – die Vielfalt der Vegetation zieht viele Tiere an. Diese Wiese hat sich als wichtiges Verbindungsstück zwischen den verschiedenen Wiesenflächen der Region „Höll“ etabliert und spielt somit eine Schlüsselrolle im regionalen Ökosystem.
Franz Karl Kottulinsky aus Neudau stellte mit seinen „Neudauer Teichen“ einen herausragenden Beitrag zum Naturschutz dar. Dieses Gebiet, das unter dem Namen Europaschutzgebiet Nr. 27 bekannt ist, ist für seine Vielfalt an gefährdeten Arten bekannt, darunter der majestätische Seeadler und der Moorfrosch. Diese Arten sind nicht nur faszinierend, sie bieten auch einen wertvollen Einblick in die Gesundheit des Ökosystems. Die Teiche sind nicht nur ein Lebensraum, sondern auch ein wichtiger Teil des Managementplans für das Schutzgebiet, das die fortwährende Pflege dieser komplexen und sensiblen Landschaften gewährleistet.
Ursula Lackner, die als Naturschutzlandesrätin fungiert, betont die Bedeutung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und Grundeigentümern, um naturnahe Landschaften zu erhalten. Der Slogan „Vielfalt statt Einfalt“ ist nicht nur ein Motto, sondern ein Leitprinzip, das die Arbeit der Vertragsnaturschützer prägt. Ihre Arbeit sichert nicht nur die Lebensräume vieler Tierarten, sondern trägt auch zur Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen bei, was für die regionale Landwirtschaft von essenzieller Bedeutung ist.
Durch das Engagement der Preisträger und die Initiativen des Landes wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität in der Steiermark geleistet. Es zeigt sich, dass lokale Anstrengungen einen maßgeblichen Einfluss auf den Schutz unserer Natur haben, und es ist zu hoffen, dass diese Vorbilder auch andere inspirieren werden, sich für den Naturschutz zu engagieren.