In den letzten Tagen hat ein Tiefdruckgebiet, das für heftige Regenfälle und starke Winde in Österreich verantwortlich war, seine Kraft merklich verloren und bewegt sich nun in Richtung des westlichen Mittelmeers. Laut dem Wetterdienst Geosphere spricht Meteorologe Fritz Wölfelmaier von einer spürbaren Entspannung der Wetterlage in der Steiermark. Nachdem es seit Dienstagfrüh in den meisten Regionen kaum mehr geregnet hat, bleiben die kommenden Tage weitgehend trocken.
Die Stadt Graz gab bereits am Montagabend für die gesamte Region eine erste Entwarnung. Bis Mitternacht nahm der Regen fast überall spürbar ab. Lediglich im Auseerland gab es in der Nacht weiterhin kräftigen Niederschlag, wobei die Station Altaussee 60 Liter pro Quadratmeter erfasste, gefolgt von Bad Aussee mit 36 Litern. Diese Werte zeigen, wie intensiv das Wettergeschehen noch in bestimmten Gebieten war.
Vorsicht bleibt angesagt
Für das Hilfspersonal, welches im Einsatz war, stellt die Beruhigung des Wetters eine Erleichterung dar. Seit Freitag bewältigten die steirischen Feuerwehren insgesamt 1814 Einsätze. Bis Montagfrüh wurden 629 Unwettereinsätze, 73 Auspumparbeiten und mehrere hundert technische Hilfen innerhalb von nur 24 Stunden vermeldet. „Wir appellieren an alle Steirerinnen und Steirer, vorsichtig zu sein, bis sich die Lage tatsächlich entspannt“, betonen die Landespolitiker Christopher Drexler und Anton Lang.
Die Hilfseinsätze beschränkten sich nicht nur auf die Steiermark. Einsatzkräfte aus mehreren Bezirken, darunter Feldbach, Leibnitz und Judenburg, unterstützten die Feuerwehr in Niederösterreich. Am Montag rückten neben den Kräften aus Voitsberg auch technische Züge aus anderen steirischen Regionen aus, um der Nachbarprovinz beizustehen. „Es ist extrem, was sich hier abspielt“, berichtet Josef Baumgartner vom Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg, während das Ausmaß der Wetterereignisse noch immer präsent ist.
Ein besonders gelungener Einsatz fand in St. Pölten statt, wo Kameraden aus dem Bezirk Leibnitz halfen, einen Schweinestall mit über 600 Tieren, der komplett unter Wasser gestanden hatte, zu evakuieren. „Zum Glück konnten wir von den 600 Tieren über 500 retten“, sagt Friedrich Partl, der Bereitschaftskommandant, erleichtert.
Jedoch sieht sich auch der oststeirische Tierpark Herberstein mit den Nachwehen des Sturms konfrontiert, was das gesamte Ausmaß der Naturgewalten unterstreicht. Die aktuellen Wetterbedingungen zeigen, dass auch wenn die Gefahr eines akuten Unwetters nachlässt, die Folgen der vorangegangenen Stürme und Regenfälle weiterhin spürbar bleiben.