Im historischen 28er-Haus in Riegersburg wird eindrucksvoll demonstriert, wie aus alten Mauern Kunst entstehen kann. Karl Nestelberger hat mit seinem Team das ehrgeizige Projekt umgesetzt, das nun Kunstliebhaber in die Marktgemeinde lockt. Nachdem das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen wurde, erstrahlen die neu gestalteten Galerieräume nun mit Keramiken, Metallskulpturen und Fotografien.
Die Umgestaltung des 28er-Hauses ist besonders bemerkenswert, nicht nur wegen der Werke, die darin ausgestellt werden, sondern auch aufgrund der Geschichte des Hauses selbst. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem viele Gebäude in Riegersburg stark beschädigt wurden, ist es fast ein Wunder, dass dieses alte Gebäude im Ortskern erhalten blieb. Die verschiedenen Gewölbeformen der Räume geben der Ausstellung eine ganz spezielle Atmosphäre. „Es ist noch viel zu tun. Die Sichtbarmachung der alten Bausubstanz lag uns am Herzen“, erklärt Nestelberger, der zusammen mit seiner Frau an der Renovierung gearbeitet hat.
Künstlerisch anspruchsvolle Ausstellungen
In der neuen Galerie werden Werke von renommierten Künstlern gezeigt. Insbesondere die Metallskulpturen von Franz Wieser fügen sich harmonisch in das architektonische Konzept der gebogenen Wände ein und sorgen für eine interessante visuelle Dynamik. Wiesers moderne Formenschöpfungen stehen im Kontrast zu den zeitlosen Strukturen des historischen Hauses.
Die Keramikarbeiten von Elisabeth Saurugg, die ebenfalls in der Galerie zu sehen sind, scheinen förmlich mit der Architektur des Hauses zu verschmelzen. Jedes Werk erzählt seine eigene Geschichte und bringt einen Hauch von Lebendigkeit in die über hundert Jahre alten Mauern. Komplementiert wird die Ausstellung durch die Foto- und Zeichnungsserie von Hans Jürgen Kaufmann, der alte Ansichten von Riegersburg mit der heutigen Architektur vergleicht. Diese Gegenüberstellung regt zur Reflexion über den Wandel der Zeit an und zeigt, wie sehr sich das Ortsbild im Laufe der Jahre verändert hat.
Besondere Ausstellungszeit
Kunstinteressierte haben bis zum 29. September die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen. Geöffnet ist sie von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr. Die offizielle Eröffnung der Galerie fand in Anwesenheit von Bürgermeister Manfred Reisenhofer und Altbürgermeister Kurt Adlgasser statt. Es ist eine Gelegenheit, die kreative Verschmelzung von Historie und zeitgenössischer Kunst zu erleben, die in Riegersburg durch das 28er-Haus und seine neue Galerie lebendig wird.
Ein Besuch dieser Ausstellung ist nicht nur für Kunstliebhaber empfehlenswert, sondern bietet auch die Möglichkeit, einen Teil der Geschichte Riegersburgs zu erkunden und die Rückkehr einer künstlerischen Stimme in das Herz des Ortes zu feiern.