Im schönen Feldbach gab es kürzlich einen besonderen Grund zur Freude: 99 Honige wurden mit Qualitätszertifikaten ausgezeichnet, obwohl die Ernte in diesem Jahr alles andere als üppig war. Der Anlass war die Feldbacher Honigprämierung, bei der die ausgezeichneten Honige bald gegeneinander antreten, um Landesmedaillen zu gewinnen.
Die Bienen hatten anfangs ein recht erfolgreiches Jahr, da bereits im April fröhlich Nektar gesammelt wurde. Doch ein plötzlicher Kälteeinbruch im Mai brachte den fleißigen Insekten einen herben Rückschlag. „Eine tote Blüte, gibt auch für die Bienen nichts her“, meinte Alois Rauch, der Obmann des Bienenzuchtvereins Feldbach. Dies zeigte sich deutlich in der Qualität und Menge der Ernte.
Einblick in die Erntebedingungen
Die Hoffnungen der Imker rotierten besonders um den Waldhonig, dessen Ernte früh begann. Leider sorgte das unstete Wetter für die ungünstige Bildung dessen, was man als „Melezitosehonig“ oder auch „Zementhonig“ kennt, der sich schnell kristallisiert und sich dadurch nicht schleudern lässt. Alois Rauch erläutert: „Er kristallisiert besonders schnell, bereits in der Wabe und lässt sich nicht mehr schleudern.“ Viele Imkerinnen und Imker mussten feststellen, dass sie bis zu einem Drittel ihrer Ernte in den Bienenwaben lassen mussten.
Dennoch gab es auch positive Neuigkeiten: Laut Alois Rauch war die Honigernte dieses Jahres besser als im Vorjahr. Während im letzten Jahr viele Bienenvölker sogar in Gefahr waren zu verhungern, da sie zu wenig Futter finden konnten, blieben die aktuellen Erträge über dem Niveaus von 2022. Dies ist ein Lichtblick angesichts der Herausforderungen, die die Imker zu stemmen hatten.
Die 99 Qualitätszertifikate, die im Festsaal der Raiffeisenbank Feldbach verliehen wurden, sind ein weiterer Beweis für die hohe Qualität des regionalen Honigs, die trotz der wetterbedingten Einbußen erhalten geblieben ist. Bei der Verleihung waren bedeutende Persönlichkeiten anwesend, darunter der Kammerobmann Franz Uller, Vizebürgermeister Christian Ortauf und Karl Deutsch von der Raiffeisenbank.
Der Bienenzuchtverein Feldbach, mit seinen 112 Mitgliedern, ist der größte Verein seiner Art in der Steiermark und betreut stolze 1.232 Bienenvölker. Diese Gemeinschaft trägt nicht nur zur Regionalität und zur Qualität des Steirer Honigs bei, sondern zeigt auch die Hingabe und das Engagement der Imker, die trotz schwieriger Bedingungen ihre Leidenschaft für die Bienenpflege aufrechterhalten.
