Steiermark

Steuerkeil und Teilzeitquote: Wirtschaftsstandort unter Druck in der Steiermark

Anreizschaffende Maßnahmen für eine leistungsgerechte Arbeitswelt

Die Wirtschaftslage Österreichs steht vor neuen Herausforderungen. In Anbetracht des steigenden internationalen Wettbewerbsdrucks, der erneuten Zunahme der Arbeitslosigkeit und der anhaltend hohen Kosten für Energie und Arbeit, sind Anpassungen und Innovationen erforderlich. Doch die Rahmenbedingungen und steuerlichen Belastungen belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zusätzlich, warnt Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark.

Besonders problematisch ist der hohe Steuerkeil in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern, der die Lohnkosten stark beeinflusst. Dies, zusammen mit den hohen Kollektivvertragsabschlüssen, hat zu einem Anstieg der Lohnstückkosten geführt und die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen beeinträchtigt.

Ein weiteres Problem, das angesprochen wird, ist die steigende Teilzeitquote in Österreich. Insbesondere bei Frauen liegt diese bereits über 50 Prozent und bei Männern bei 13,4 Prozent. Die progressive Besteuerung des Arbeitseinkommens wird kritisiert, da sie dazu führt, dass Mehrleistung nicht angemessen belohnt wird und Anreize zur Reduzierung der Arbeitszeit setzt.

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Josef Herk fordert daher eine Reihe von Maßnahmen zur Attraktivierung von Vollzeitarbeit, darunter einen steuerlichen Freibetrag, eine Anpassung der Steuerkurve für höhere Jahreseinkommen, eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine Anhebung des Pensionsalters. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Mehrleistung belohnt wird und Arbeitnehmer wieder stärkere Anreize haben, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, was letztendlich auch zu höheren Steuereinnahmen führen würde. Die Funktionsweise des solidarischen Sozialstaats steht nach Ansicht von Herk ansonsten auf dem Spiel.

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