Im Jahr 2023 verzeichnete die Steiermark einen beunruhigenden Anstieg von Sozialleistungsbetrugsfällen. Während im Jahr 2014 lediglich 55 Fälle bekannt wurden, stieg diese Zahl auf insgesamt 371. Die Polizei, unterstützt durch die bundesweite „Taskforce SOLBE“, hat in der Steiermark rund 60 Beamte eingesetzt, um dem Phänomen effektiv entgegenzuwirken. Gerald Tazgern, der Leiter der Taskforce, erklärte, dass seit 2018 Schäden in Höhe von über 100 Millionen Euro aufgedeckt wurden, wobei viele verdächtige Personen nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. "73 Prozent der Tatverdächtigen sind nicht aus Österreich", bemerkte er und deutete auf eine migrationsbezogene Kriminalitätsform hin.
Ein Branchenblick auf die Betrugsmaschen
Besonders auffällig waren die Dreistigkeiten eines Paares, das wiederholt geheiratet und sich scheiden ließ, um Witwenpensionen weiterhin zu kassieren. Ebenso sorgte ein Fall, der im Februar ans Licht kam, für Aufsehen: Ein Nigerianer, der trotz der ungerechtfertigten Bezugs von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe, Autoteile von der Steiermark nach Afrika verkaufte. Die Aufklärungsquote ist durch die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei, AMS, PVA und anderen Institutionen gestiegen, was zu einer deutlichen Erhöhung der Aufdeckungszahlen geführt hat, wie polizei.gv.at berichtete.
Insgesamt konnten die Ermittler im vergangenen Jahr 4.650 Verdächtige ausfindig machen und eine Gesamtschadenssumme von etwa 25,5 Millionen Euro aufdecken. Diese Entwicklung zeigt, dass der Kampf gegen Sozialleistungsbetrug in der Steiermark nicht nur notwendig ist, sondern auch Fortschritte erzielt werden. Der Fokus der Taskforce liegt auf der verstärkten Bekämpfung von Betrugsfällen, um der Gesellschaft schädliche Aktivitäten dieser Art entgegenzuwirken. Weitere Einzelheiten sind in einem Bericht von orf.at zu finden.
