Die faszinierende Tradition der Pudelmutter erweckt in der Steiermark die Erinnerungen an vergangene Zeiten. Vor allem in der Nacht vom 5. auf 6. Jänner schlägt diese mysteriöse Figur ihre Runde. Wie steiermark.orf.at berichtet, bringt die Pudelmutter, die sich auf dialektale Art „pudeln“ nennt, kleine Geschenke über die Schwelle, während sie in alten Gewändern umherzieht. In der Vergangenheit war ihre Präsenz besonders wichtig, da sie den Kindern, die oft unter spärlichem Angebot von Süßigkeiten und Obst litten, Freude brachte. Cecilia Muhr erzählt von den Erinnerungen älterer Generationen, in denen „es viele Familien gab, da gab es im Winter gar kein Obst“.
In Weiz und anderen Regionen gibt es bis heute verschiedene Varianten dieses Brauchs. Die Pudelmutter zieht von Haus zu Haus und erwartet, dass die Böden zuvor ordentlich gekehrt wurden. Andernfalls könnte es sein, dass sie keine Gaben „pudelt“. Kerstin Reisinger erinnert sich, wie ihre Oma sich mysteriös verkleidete und, wenn alles ordentlich war, mit Äpfeln und kleinen Überraschungen herein kam, ohne ein Wort zu verlieren, wie meinbezirk.at berichtet. Dieser Brauch wird jedoch immer seltener praktiziert und gerät häufig in Vergessenheit, auch wenn einige Familien, wie die Reisingers, aktiv daran festhalten.
Traditionelles Brauchtum am Dreikönigstag
Die Pudelmutter steht im Mittelpunkt der letzten der zwölf Raunächte, die am Dreikönigstag enden. Trotz seines langsamen Absterbens ist dieser Brauch immer noch eine spannende Möglichkeit, die Verbindung zu den Traditionen der Region aufrechtzuerhalten. Manuel Gasser vom Kulturverein Pöllauberg unterstreicht, dass die örtlichen Variationen dieses Brauchs die Vielfalt der steirischen Kultur widerspiegeln und Geschichten aus der Vergangenheit lebendig halten. Tatsächlich hat die Pudelmutter nicht nur einen Unterhaltungswert, sondern auch eine tiefere kulturelle Bedeutung, indem sie die Werte von Familie, Ordnung und Geben verkörpert.
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