In Fohnsdorf tut sich medizinisch Großes! Ein neues Gesundheitszentrum soll die Gesundheitsversorgung in der Region revolutionieren. Lange Zeit blieben einige Kassenstellen für Allgemeinmediziner unbesetzt, was die medizinische Betreuung der Bevölkerung stark einschränkte. Doch nun soll sich das mit dem neuen Primärversorgungszentrum ändern.
Das Ärztezentrum in Fohnsdorf beherbergt bereits seit Mitte Juli die erste Ausbaustufe des Primärversorgungszentrums. Zukünftig wird der Nordteil der Mittelschule zu einem modernen Gesundheitszentrum umgebaut. Dies ist nicht nur eine Bereicherung für die Gesundheitsversorgung, sondern auch eine Belebung des leerstehenden Schulgebäudes, wie Bürgermeister Helmut Tscharre betont.
Das Land Steiermark und die Gemeinde Fohnsdorf investieren gemeinsam rund 750.000 Euro in den Umbau der alten Schule. Bis zum Frühjahr nächsten Jahres soll das Primärversorgungszentrum auf 400 Quadratmetern im Nordtrakt der Mittelschule fertiggestellt sein.
Die Steiermark setzt mit diesem Vorhaben einen klaren Fokus auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Insgesamt sind bereits 15 Gesundheitszentren in Betrieb, mit weiteren 15 in Planung. Die Chancengleichheit in der medizinischen Versorgung wird dabei großgeschrieben, wie Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl hervorhebt.
Die Probleme der fehlenden Nachfolgeversorgung in Fohnsdorf sollen nun durch das Primärversorgungszentrum gelöst werden. Von den ehemals fünf Kassenstellen für Allgemeinmediziner waren nur noch zwei besetzt. Die Barmherzigen Brüder übernehmen hier eine wichtige Rolle als Partner für das Primärversorgungszentrum.
Ein besonderes Merkmal des neuen Gesundheitszentrums ist die Anstellung der Ärzte und Gesundheitsberufe durch die Barmherzigen Brüder. Dieses neue Konzept ermöglicht es den medizinischen Fachkräften, eine bessere Work-Life-Balance zu finden und Familienplanung und flexible Arbeitszeiten zu realisieren.
Insgesamt bietet das Primärversorgungszentrum in Fohnsdorf nicht nur eine bessere Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung, sondern auch attraktive Arbeitsbedingungen für die medizinischen Fachkräfte. Es stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung dar. Die Eröffnung des Zentrums wird daher mit Spannung erwartet.
Historical Parallels:
Der aktuelle Umbau der Mittelschule in Fohnsdorf zu einem Primärversorgungszentrum erinnert an ähnliche Initiativen aus der Vergangenheit. In den 1970er Jahren wurde in Österreich das Konzept der Primärversorgungseinheiten eingeführt, um die medizinische Betreuung in ländlichen Gebieten zu verbessern. Diese Einheiten sollten eine breite Palette von Gesundheitsdienstleistungen unter einem Dach anbieten, ähnlich wie die aktuellen Primärversorgungszentren. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass die heutigen Zentren einen stärkeren Fokus auf die Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen legen, um eine nahtlose Betreuung der Patienten sicherzustellen.
Background Information:
Die Schaffung von Primärversorgungszentren wie dem in Fohnsdorf ist Teil eines breiteren Trends in Österreich, der darauf abzielt, die Gesundheitsversorgung in ländlichen und unterversorgten Gebieten zu stärken. Die steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung, insbesondere im hausärztlichen Bereich, hat dazu geführt, dass die Politik vermehrt auf die Einrichtung solcher Zentren setzt. In der Steiermark, wo Fohnsdorf liegt, gibt es bereits mehrere dieser Zentren, die erfolgreich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beigetragen haben. Durch die Schaffung des Primärversorgungszentrums in Fohnsdorf wird die Gesundheitsinfrastruktur in der Region weiter ausgebaut, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
