Mit großer Überraschung wurde der 38-jährige Michal Lercher als neuer Parteichef der SPÖ in der Steiermark vorgestellt, nachdem die Mitgliederabstimmung noch aussteht. Es stellt sich heraus, dass er beabsichtigt, eine klare Linie zu fahren - er will sich nicht auf die Kurse ehemaliger Parteivorsitzender wie Andreas Babler oder Hans Peter Doskozil berufen. Momentan sieht Lercher die SPÖ in der Opposition und glaubt, dass sein Vorgänger, Landeshauptmann Lang, nicht für diese Rolle geeignet war. Wie Kleine Zeitung berichtete, war es Lerchers Ziel, sich auf die Lebensrealitäten der Arbeitnehmer zu konzentrieren, die die SPÖ traditionell gewählt haben. Er kritisierte die Partei dafür, dass sie sich von den Sorgen der Bevölkerung entfernt hat.
Politische Herausforderungen und neue Zielsetzung
Bei der Vorstellung seiner politischen Ansätze äußerte sich Lercher kritisch über die Zusammenarbeit mit der ÖVP und stellte die Skrupellosigkeit der Volkspartei in Frage, insbesondere in Bezug auf Macht und Posten. Er verweist auf ehemalige Koalitionspartner und ihre Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Lercher plant, die SPÖ von Grund auf neu zu definieren und erinnert daran, dass die Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen nicht ausgeschlossen werden sollte, insbesondere nach den letzten Wahlen, bei denen die FPÖ 35 Prozent der Stimmen erhielt, wie ORF Steiermark berichtet. Diese Wahlen könnten daher möglicherweise neue Koalitionsmöglichkeiten aufzeigen.
Darüber hinaus äußerte Lercher seine Meinungen zu spezifischen Themen wie der Gesundheitsversorgung in der Region, einschließlich des umstrittenen Projekts des Leitspitals im Bezirk Liezen. Hierbei zeigte er sich offen und erklärte, dass er nie ein Freund dieses Projekts gewesen sei. Auch die pläne der neuen Landesregierung, symbolpolitische Maßnahmen bezüglich der sozialen Themen zu ergreifen, ließ er unkommentiert, äußerte jedoch den Wunsch nach konkreten Lösungen. Seinen Eid auf die Partei und deren Überwindung der alten Strukturen bekräftigte er während des Gesprächs, was ihn als entschlossenen neuen Vorsitzenden der SPÖ positioniert.
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