Oberzeiring erlebte am Sonntag einen besonderen kulturellen Höhepunkt, als das theaterland steiermark Festival der Uraufführungen mit der Performance-Matinee „The Artist Is Present“ in der VW-Werkstatt Kriz zu Ende ging. Der künstlerische Leiter Peter Faßhuber äußerte sich begeistert über das diesjährige Festival: „Das ganze Festival war heuer ein besonderer Grenzgang. Es gab außergewöhnliche, sehr experimentierfreudige Theaterstücke.“ Solche Veranstaltungen schaffen nicht nur einen Raum für kreative Ausdrucksformen, sondern fördern auch den Austausch zwischen Künstlern und Publikum.
Die Besucher konnten sich über ein abwechslungsreiches Programm freuen, das weitgehende Neugier und Offenheit für innovative Darbietungen beinhaltete. „Ich bin immer wieder begeistert und in positivem Sinne überrascht, wie aufnahmebereit und mit großer Neugier, Bereitschaft und Unvoreingenommenheit unser Publikum teilgenommen hat“, so Faßhuber weiter. Die Zuschauerzahlen waren erfreulich, trotz der experimentellen Natur des Festivals. „Die Vorstellungen waren zum Großteil voll, es gab keine Ausreißer“, erklärte er. Dies zeigt, dass das Publikum bereit ist, auch ungewöhnliche Kunstformen zu akzeptieren und wertzuschätzen.
Besondere Aufführungen der Festival-Woche
Ein herausragendes Beispiel für die kreative Darbietung ist die Performance von Jula Zangger, die die legendäre Performancekünstlerin Marina Abramović in den Mittelpunkt stellte. In einer intensiven Darbietung übersetzte die Regisseurin ihre starken Ideen in eine kompromisslose, an die Schmerzgrenze gehende Performance. „Wenn man sich dieser Performancekünstlerin widmen will, dann darf nur so etwas dabei herauskommen“, so Faßhuber über die Leidenschaft, die in dieser Arbeit steckte. Die starke Präsenz der Darstellerinnen und Darsteller wie Romana Rabić und Kristina Nikolić hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Ein weiteres Highlight war die Show „Bar jeglicher Vernunft“, in der Tobias Escher mit seinem Akkordeon die Bühne betrat. Mit einer Mischung aus Musik und literarischen Einlagen sorgten er und seine Mitstreiter für einen unvergesslichen Abend im THEO-Foyer. „Die Retired Ashtrays“ agierten als musikalisches Highlight, das das Publikum mit einem Best-of ihrer besten Lieder begeisterte.
Zusätzlich nahm das Ensemble Musentempel Linz die Zuschauer mit ihrer Inszenierung von „Casanovas letztes Abenteuer“ mit auf eine visuell beeindruckende Reise. Daniela Kuich und Judith Richter trugen maßgeblich dazu bei, die zeitlosen Themen von Liebe und Verlangen in einer einzigartigen szenischen Form zu präsentieren.
Während des Festivals mussten einige geplante Aufführungen abgesagt werden, darunter „Der Jammerlappen“, dessen Darsteller aufgrund der verheerenden Wetterbedingungen nicht anreisen konnte. Trotz dieser Herausforderungen war das Feedback überwältigend positiv, und das Festival offenbarte einmal mehr die Wandlungsfähigkeit und Innovationskraft der regionalen Kulturszene. Solche Feste sind unverzichtbar für die Förderung der künstlerischen Ausdrucksformen in unserer Region und tragen dazu bei, ein reichhaltiges kulturelles Erbe zu bewahren.