In der Region Murau-Murtal geht ein faszinierendes Bildungsprojekt an den Start, das sich mit den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – beschäftigt. In den kommenden Wochen werden zehn Volksschulen in der Gegend mit einem innovativen Ansatz die MINT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler fördern. Das Projekt trägt den Namen „Regionale Produktanalyse – voller MINT-Turbo für Volksschulen“ und zielt darauf ab, den jungen Lernenden praxisnahe Einblicke in die Abläufe und Prozesse regionaler Unternehmen zu ermöglichen.
Zusammen mit Kraft.dasMurtal, der Pädagogischen Hochschule und der Bildungsdirektion Steiermark wird eine Brücke zwischen Schule und Wirtschaft geschlagen. So sollen die Kinder nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch ihre Kreativität und ihr kritisches Denken unter Beweis stellen. Das Team hinter dem Projekt ist überzeugt, dass die Förderung von MINT-Fähigkeiten der Schlüssel zu neuen Perspektiven für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler ist.
MINT als Schlüssel zu neuen Möglichkeiten
Das Eintauchen in die MINT-Welt beginnt mit der Produktevaluation im Unterricht. Die Kinder werden mit grundlegenden Konzepten vertraut gemacht, indem sie sich mit Alltagsgegenständen, wie etwa einem Bleistift, auseinandersetzen. Ein Experte von der Pädagogischen Hochschule erklärt: „Wir zeigen den Kindern, welchen Materialien Produkte bestehen und in welcher Form sie gestaltet sind. Diese Informationen sind der erste Schritt zur Analyse der Produkte in Zusammenarbeit mit den Unternehmen.“
Im weiteren Verlauf haben die Schüler die Chance, direkt mit einem lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse eines spezifischen Produkts, das selbst entworfen und im Idealfall sogar mit modernen Technologien wie 3D-Druckern hergestellt werden kann. „Das Spektrum an Möglichkeiten ist enorm und variiert je nach Firma“, so Florian Hampel von Kraft.dasMurtal.
Insgesamt umfasst das Projekt zehn Unterrichtseinheiten sowie einen Besuch in einem Betrieb, was den Kindern zusätzlich zu ihrem regulären MINT-Unterricht Wissen und Erfahrung vermittelt. Beteiligt sind unter anderem Schulen wie die VS Kobenz, VS Marein bei Neumarkt und VS St. Peter am Kammersberg, um nur einige zu nennen. Über die ersten vier Unternehmen, darunter „Hage Sondermaschinenbau“ und „Steiermarkbahn“, die sich bereits bereit erklärt haben, hinaus werden in den kommenden Wochen weitere Firmen, die mit den Schulen kooperieren werden, festgelegt.
Die Bedeutung für die Region
Dieses Projekt ist nicht nur eine Bildungsmöglichkeit, sondern auch eine direkte Antwort auf den Fachkräftemangel in der Region sowie eine Strategie gegen die Abwanderung junger Talente. „Wir wollen den Kindern die vielfältigen Perspektiven aufzeigen, die unsere regionalen Unternehmen bieten“, kommentiert Florian Hampel. „Das Bewusstsein für berufliche Möglichkeiten wird dadurch deutlich erhöht, was für die Zukunft der Schüler von großer Bedeutung ist.“
Durch die Mischung aus theoretischen Grundlagen und praktischen Erfahrungen soll nicht nur das Verständnis für MINT-Disziplinen erhöht werden. Es soll auch das kritische Denken gefördert und ein Gefühl für kreative Problemlösungen entwickelt werden. In den Augen der Organisatoren entsteht so die Möglichkeit, verborgene Talente zu entdecken und zu fördern, was letztlich dem gesamten Wirtschaftsstandort zugutekommt.
Das Projekt zeigt, wie Bildung und Wirtschaft auf kreative Weise verknüpft werden können, um die nächste Generation auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Indem die Schulen in der Region diese innovativen Ansätze verfolgen, wird eine solide Grundlage für das Lernen im MINT-Bereich geschaffen, die nicht nur für Kinder, sondern auch für die Unternehmen in der Umgebung von Vorteil ist.